Der Fernwärmeausbau für Schulen und Kitas startet in Frankfurt am Main im Setember dieses Jahres. Die Bauzeit für die einzelnen Projekte dauert meist bis zu einem dreivierel Jahr, im Fall der Fritz-Tarnow-Straße zwei Jahre. Hier ist allerdings die Trassenlänge höher als in den anderen Fällen Bis Mitte 2027 sollen die ausgewählten Schulen und Kitas über das erweiterte Fernwärmenetz an dieses angeschlossen sein. Im Westen Frankfurts betrifft es zwei Projekte, beide südlich des Mains gelegen: Am Wiesenhof die Goldsteinschule und die benachbarte Kita und an der Lilo-Günzler-Straße die Minna-Specht-Schule. (red.)
Die Stadt Frankfurt und die Mainova treiben gemeinsam die Wärmewende voran. Am Freitag, 15. August, haben Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, und Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, sowie Mainova-Vorstand Martin Giehl ihre Kooperation zum Anschluss von insgesamt rund 60, bisher zumeist mit Erdgas versorgten städtischen Liegenschaften an das Fernwärmenetz vorgestellt. Die Umsetzung ist schrittweise bis 2030 geplant. In einem ersten Schritt werden zunächst 22 Schulen und Kitas sowie Nebengebäude angeschlossen. Dafür werden ab Anfang September an unterschiedlichen Standorten im Stadtgebiet Baustellen eingerichtet. Um die Einschränkungen so gering wie möglich zu halten, sind jeweils mehrere Liegenschaften in einer Maßnahme zusammengefasst. Die Arbeiten werden sukzessive bis Mitte 2027 abgeschlossen. Für den Anschluss der verbleibenden Liegenschaften sind in den nächsten Jahren weitere Baugebiete in Planung, die sich über die Frankfurter Innenstadt verteilen.
„Die nachhaltige und effiziente Energieversorgung unserer teilweise bereits in die Jahre gekommenen Liegenschaften ist eine große Herausforderung für die Stadt. Dabei eignet sich die umweltschonende Fernwärme aufgrund ihrer hohen Vorlauftemperaturen besonders gut für Bestandsgebäude. Deswegen ist sie für uns erste Wahl. Gemeinsam mit der Mainova stellen wir Schulen und Kitas, die dafür in Frage kommen, sukzessive auf diese zukunftsweisende Wärmeversorgung um. Gleichzeitig treiben wir damit den Fernwärmeausbau in Frankfurt voran“, sagt Weber.
„Mit dem Ausbau der Fernwärme leisten wir einen zentralen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaschutzziele in Frankfurt. Um Kohlendioxid (CO2) wirksam einzusparen, muss die Fernwärme allerdings klimafreundlich erzeugt werden. Neben dem bisherigen Einsatz der CO2-freien Wärme aus dem Müllheizkraftwerk wird die Fernwärme künftig durch den Anschluss des Biomassekraftwerks Fechenheim, Solarthermie, Geothermie sowie Abwärme aus Rechenzentren, Abwasser und Industrieanlagen schrittweise klimaneutral“, betont Zapf-Rodríguez
Neben der Umstellung der Fernwärme auf CO2-freie Erzeugung baut Mainova das Fernwärmenetz bis 2040 auf mehr als das Doppelte aus. Giehl sagt: „Der Anschluss der städtischen Liegenschaften als Ankerkunden für den Netzausbau ist Teil des im vergangenen Jahr vorgestellten Transformationsplans für die Fernwärme und setzt diesen konsequent um. Insgesamt zwölf Kilometer zusätzliche Leitungen bauen wir im Rahmen der aktuell geplanten Maßnahmen. Durch die neuen Trassen bekommen viele weitere Anlieger die Möglichkeit, ihre Immobilien an die Fernwärme anschließen zu lassen. Gemeinsam mit der Stadt setzen wir dadurch ein starkes Zeichen für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und Lebensqualität in Frankfurt.“
Die jeweiligen Baumaßnahmen werden in mehreren Abschnitten umgesetzt. Die Arbeiten werden schnellstmöglich ausgeführt. Ihre Dauer variiert je nach Baugebiet zwischen wenigen Monaten bis zu zwei Jahren.
Aktuelle Baugebiete
„Fritz-Tarnow-Straße“
Anzuschließende Liegenschaften: Wöhlerschule, Heinrich-Seliger-Schule, Viktor-Frankl-Schule und Nebengebäude, Anne-Frank-Schule, Wohnhaus
Trassenlänge: circa 1350 Meter
Betroffene Straßen: Platenstraße, Am Dornbusch, Marbachweg, Eschersheimer Landstraße, Mierendorffstraße, Fritz-Tarnow-Straße
Bauzeitraum: 09/2025 – 06/2027
„Schwalbacher Straße“
Anzuschließende Liegenschaften: Hellerhofschule und Dienstwohnung
Trassenlänge: circa 320 Meter
Betroffene Straßen: Idsteiner Straße, Schwalbacher Straße, Hattersheimer Straße
Bauzeitraum: 09/2025 – 03/2026
„Pfingstbrunnenstraße“
Anzuschließende Liegenschaften: Kinderzentrum Pfingstbrunnenstraße (KiZ 13), Georg-Büchner-Schule, Wohnhaus
Trassenlänge: circa 380 Meter
Betroffene Straßen: Pfingstbrunnenstraße, Franklinstraße
Bauzeitraum: 09/2025 – 07/2026
„Willemerstraße“
Anzuschließende Liegenschaften: Deutschherrenschule, Willemerschule, Kinderzentrum Willemerstraße (KiZ 84), Sporthalle Süd
Trassenlänge: circa 500 Meter
Betroffene Straßen: Gerbermühlstraße, Seehofstraße, Siemensstraße, Willemerstraße
Bauzeitraum: 09/2025 – 06/2026
„Hamburger Allee“
Anzuschließende Liegenschaften: Gutenbergschule und Dienstgebäude, Bonifatiusschule und Nebengebäude, Anni-Albers-Schule (Dienstgebäude)
Trassenlänge: circa 585 Meter
Betroffene Straßen: Hamburger Allee, Varrentrappstraße
Bauzeitraum: 09/2025 – 04/2026
„Lilo-Günzler-Straße“
Anzuschließende Liegenschaft: Minna-Specht-Schule
Trassenlänge: circa 470 Meter
Betroffene Straßen: Martinskirchstraße, An der Wildhube
Bauzeitraum: 09/2025 – 06/2026
„Am Wiesenhof“
Anzuschließende Liegenschaften: Goldstein-Schule und Dienstwohnung, Kinderzentrum am Wiesenhof (KiZ 39)
Trassenlänge: circa 970 Meter
Betroffene Straßen: Tannenkopfweg, Am Wiesenhof
Bauzeitraum: 09/2025 – 07/2026
In den Baugebieten „Fritz-Tarnow-Straße“ und „Am Wiesenhof“ baut und erneuert die Mainova-Tochter NRM Netzdienste Rhein-Main parallel zur Fernwärme die Gas- und Trinkwasserleitungen, um die dadurch entstehenden Belastungen so gering wie möglich zu halten.