Unterliederbach

Dorfkirche in Frankfurt am Main Unterliederbach (19. Juli 2015)
Dorfkirche in Frankfurt am Main Unterliederbach. Die heutige Ausgestaltung stammt aus dem 18. Jahrhundert, die Kirche geht auf Ursprünge im 12. oder 13. Jahrhundert zurück.

Unterliederbach ist seit dem 1. April 1928 ein Stadtteil von Frankfurt am Main und liegt mit dem größten Teil seiner bebauten Fläche im Westen der Stadt zwischen der Autobahn A66 und dem Stadtteil Höchst. Mit Höchst bildet Unterliederbach heute eine bauliche Einheit. Im Süden und Osten gehen die beiden Frankfurter Stadtteile direkt ineinander über, im Nordosten grenzt Unterliederbach an den Stadtteil Sossenheim, im Norden an die Gemeinden Sulzbach und Liederbach und im Westen an den Frankfurter Stadtteil Zeilsheim. Seinen Namen hat der Stadtteil vom Liederbach, der östlich am alten Ortskern vorbei fließt.

Geschichte Unterliederbachs

Liederbach wurde erstmals in den Jahren 780-802 im Codex Eberhardi erwähnt. Der Codex Eberhardi ist ein zwischen 1150 und 1160 erstelltes Verzeichnis über die Besitztümer des Klosters Fulda, welches Abschriften älterer Urkunden enthält. Eine weitere Quelle, der Lorscher Codex, erwähnt den Ort erstmals 838 unter dem Namen Leoderbach. Diese Eintragungen lassen sich nicht eindeutig den Orten Münster-, Ober- oder Unterliederbach zuordnen. Wahrscheinlich ist, dass Liederbach zu dieser Zeit eine Sammelbezeichnung für Einzelhöfe, die sich entlang des gleichnamigen Baches zwischen den heutigen Orten Kelkheim-Münster und Unterliederbach hinzogen, war. Sicher ist, dass im Raum Unterliederbach bereits in römischer und vorrömischer Zeit Menschen siedelten.

Die Bezeichnung Unterliederbach (inferiori Liderbach) findet sich erstmals im Jahr 1222. Damals gehörte der Ort zur Herrschaft Eppstein. In der Folgezeit wechselt die Herrschaft in dem und auch die Bezeichnung für den Ort mehrfach. Von 1406 bis 1812 finden sich Bezeichnungen, die alle auf Niederliederbach hinausgehen (Nidernliderbach, Niddernliederbach und Niddern Liederbach) und erst 1818 taucht das Dorf unter seinem heutigen Namen, Unterliederbach, in den Urkunden auf.

1864 wird Unterliederbach zum ersten Mal nennenswert erweitert, entlang des Neuwegs (Wasgaustraße) und des Steinwegs (Heimchenweg) entstehen neue Ansiedlungen. Ab 1891 werden die ersten Arbeitersiedlungen auf Unterliederbacher Gebiet, das Arbeiterheim (Heimchen) und die Engelsruhe, gebaut. Der westliche Teil des Arbeiterheimes besteht noch heute.

Im Jahr 1902 bekommt Unterliederbach einen Bahnhof (hier Bilder einer Sonderfahrt zum hundertjährigen Jubiläum) an der Bahnstrecke zwischen Frankfurt-Höchst und Königstein im Taunus.

Die Orte Unterliederbach und Höchst sind zwischenzeitlich immer enger zusammengewachsen, und 1917 wird Unterliederbach nach Höchst eingemeindet. 1928 erfolgt dann die gemeinsame Eingemeindung von Höchst und der wenige Jahre zuvor nach Höchst eingemeindeten Orte, darunter auch Unterliederbach, nach Frankfurt am Main.

Weitere Wohnsiedlungen entstehen, die in ihrem Gefüge und Baustil ein Abbild der Prioritäten der jeweiligen Entstehungszeit sind oder, wie an der Randbebauung der heutigen A66 sichtbar, einfach eine Schutzbebauung darstellen. Die bauliche Entwicklung des alten Ortskerns verläuft uneinheitlich, hier finden sich Gebäude, deren frühere landwirtschaftliche Nutzung man ihnen heute noch ansieht, Bauten aus der Gründerzeit und Bausünden späterer Jahre.

Unterliederbach auf dieser Seite

Japanischer Garten an der Jahrhunderthalle
Japanischer Garten an der Jahrhunderthalle. Die Jahrhunderthalle ist neben der Fraport Arena das bekannteste Gebäude Unterliederbachs.

Ein Bild vom Frankfurter Stadtteil kann man sich unter den Unterliederbacher Impressionen machen. Hier gibt es neben Abbildungen der alten Dorfkirche, der beiden 1705 und 1755/1756 erbauten Herrenhäuser und anderer Ansichten aus dem alten Ortskern jetzt auch Aufnahmen, die den Wandel im Osten (Engelsruhe) und Westen (Parkstadt) des Stadtteils dokumentieren. Auch die bekanntesten Gebäude Unterliederbachs, die Jahrhunderthalle und die Fraport Arena (bis 2011 Ballsporthalle Frankfurt am Main), sind dort abgebildet. Zusätzlich erscheinen einzelne Bilder aus dem Stadtteil unter der Überschrift Unterliederbacher Ansichten. Diese sind mit einem kurzen Text versehene Momentaufnahmen, die mit der Zeit auch Veränderungen im Stadtteil dokumentieren werden.

Frankfurt am Main Unterliederbach