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... rattlesnake, immer klein geschrieben, ist eine Kunstfigur, die irgendwann Ende der 70er-Jahre oder zum Beginn der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der Redaktion einer Frankfurter Hochschulzeitung auftauchte.

Tage der Industriekultur Rhein-Main 2012 – die Sternfahrt

Tage der Industriekultur Rhein-Main 2012 - 50 3552-2 mit historischem Zug am Frankfurter Flughafen
Tage der Industriekultur Rhein-Main 2012 – 50 3552-2 mit historischem Zug am Frankfurter Flughafen

12. August 2012, in der Unterführung des Höchster Bahnhofs werden rasch noch die letzten Plakate geklebt, bevor der erste historische Zug in den Bahnhof einläuft. Auf dem Bahnhofsvorplatz ein Informationsstand und Elektrofahrräder, darunter auch dreirädrige Lastenfahrräder mit unterstützendem E-Motor, die in Zukunft für die Mobilität im Nahbereich sorgen werden. Es ist heute großer Bahnhof in Frankfurt am Main Höchst. Nur das Bahnhofsgebäude selbst will nicht dazu passen. Heute gibt es eine Bäder-Tour, eine direkte Verbindung zum Frankfurter Flughafen, eine Fahrt nach Rüsselsheim und einen kurzen Ausflug zum Eisernen Steg an den Main.

Rhein-Main Flughafen - Frankfurt am Main
Rhein-Main Flughafen – Frankfurt am Main

Der Frankfurter Rhein-Main Flughafen symbolisiert die Zukunft. Die Zukunft? Die Zukunft bedeutet Kontrolle, Kontrolle die Lebenszeit stiehlt. Heute geht der größte Teil der Zeit für eine geplante Flughafenrundfahrt für den Security-Check drauf, – schöne neue Welt! Der Flughafen selbst ist imposant. Ein paar rasche Fotos durch spiegelnde Busfenster und die Erinnerung an die frühen siebziger Jahre, als es nur eines dort arbeitenden Vaters bedurfte, um sich einmal ein Flugzeug von Innen anzuschauen, sind das, was von dieser Rundfahrt übrig bleibt.

Zurück nach Höchst mit der Eisenbahn. Wann kommt endlich die Westtangente? Heute fahren viele Menschen mit dem Auto, obwohl sie lieber mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren würden. Warum immer noch den Trassen aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert folgen, obwohl neue Ziele eigentlich auch neue Strecken erfordern?

Bilder von der Sternfahrt nach Frankfurt-Höchst

Die Qual der Wahl …

Am Sonntag, dem 12. August 2012, tut sich einiges in Frankfurt am Main. Es ist der Tag der Frankfurter Verkehrsgeschichte, um 15 Uhr wird die letzte Kuratorenführung des Instituts für Stadtgeschichte zum Thema „Frankfurt ahoi! 100 Jahre Osthafen 1912-2012” stattfinden und die Tage der Industriekultur Rhein-Main enden mit einem Event in dessen Mittelpunkt der Bahnhof Frankfurt-Höchst stehen wird.

Das Problem ist nur, dass unser Admin – der zwischenzeitlich sogar einen richtigen Namen hat – immer noch nicht weiß, wohin er sich wenden und was er fotografieren soll. Es ist zu befürchten, dass es von ihm keine Bilder geben wird, die die Eisenbahnen, die sich zu einer Sternfahrt in Frankfurt am Main Höchst treffen und von dort aus Ziele wie Rüsselsheim, den Frankfurter Flughafen, die Bäder-Städte im Norden der Main-Metropole oder den Eisernen Steg ansteuern, zeigen werden.

Die Fahrten mit historischen Straßenbahnen wird er sicher meiden. Diese führen nämlich über den Willy-Brandt-Platz, an dessen Rand sich das Gebäude der Europäischen Zentralbank (EZB) befindet und sich einst auch das Occupy Camp Frankfurt befand. Es würde ihn daran erinnern, dass er bei der letzten Oberbürgermeisterwahl Peter Feldmann von der SPD seine Stimme gegeben hat, einem Mann, der offensichtlich nur in seinem eigenen Keller einen eigenen Standpunkt vertreten kann.

Bilder vom Verkehrsmuseum und vom Feldbahnmuseum sind auf diesen Seiten einige zu finden und auch das Gelände der Historischen Eisenbahn Frankfurt e.V. (HE) hat unser Admin bereits abgelichtet. Bleibt am Ende noch auf eine Führung von Bernhard Hager von der Deutschen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte hinzuweisen, die um 11:15 Uhr am Eisernen Steg startet und einen Zeitraum von 1839 bis in die Gegenwart umreißt.

Klaus Youngmeat im kunst-raum 187

Klaus Youngmeat mit Besucherin im Raum 187, Saarbrücken
Klaus Youngmeat mit Besucherin

Alternde Rocker malen. Ron Wood malt und Andreas The August malt. Klaus Youngmeat, welch frivoler Name, sieht aus wie ein alternder Rocker und ist wohl auch einer.

Gestern Abend war die Eröffnung seiner Ausstellung im kunst-raum 187, Saarbrücken. Unter dem Titel „Der Pinsel rockt! Tierische Bilder und Anderes” zeigt er Bilder aus den letzten dreißig Jahren seines Schaffens und Werke der jungen Gastmalerin Alex Lehn.

Zu Beginn war Klaus Youngmeats Kunst bescheiden, kleine Formate und wenig Farbe. Klaus Youngmeat entwickelte sich, die Gemälde wurden farbiger, die Formate seiner Werke wuchsen. Heute bemalt er Decken und Wände geschlossener Räume, die er natürlich nicht in den Raum 187 bringen konnte. Aber es bleiben auch so genügend seiner großformatigen Gemälde, die in dieser Ausstellung betrachtet werden können.

Die von Hedda Frenzle-Kerstner und Alexander Thugutt organisierte Veranstaltung im kunst-raum 187, Mainzer Straße 187, 66121 Saarbrücken, kann noch bis zum 24. Juni 2012 besucht werden. Die Öffnungszeiten sind samstags und sonntags zwischen 14 und 20 Uhr und an den Werktagen zwischen 16 und 20 Uhr.

Des Deutschen Taktgefühl

Sonntag Abend, der 3. Juni 2012, irgendwo in einem deutschen Konzertsaal, – es könnte die Jahrhunderthalle Frankfurt sein. Auf der Bühne eine Künstlerin, deren Stimme angenehm klingt, der man zuhören möchte. Das Publikum klatscht, – nicht nur Beifall, sondern auch den Takt oder – besser – was es für den Takt hält.

Man kennt es von Karnevalsveranstaltungen oder Schlagersendungen: Die oder der gemeine Deutsche drückt seine Begeisterung über die Musik dadurch aus, dass sie oder er mitklatscht, was bei dieser Brachialmusik relativ einfach ist. Einen schlichten 4/4-Takt bekommt man manchmal gerade noch so hin. Schlimm wird es, wenn die Musik einem anderen Rhythmus folgt und die oder der gemeine Deutsche trotzdem im 4/4-Takt klatscht.

Manchmal, so auch an besagtem Sonntag, teilt sich das Publikum auch noch in vier oder fünf Gruppen auf, die den Takt dann in verschiedenen Tempi mitklatschen oder es auch mal mit unterschiedlichen Rhythmen versuchen, – ein Grauen für Menschen, die mit einem Gehör ausgestattet sind, eine Freude für die terroristischen Elemente im Publikum.

Joan Baez in der Frankfurter Jahrhunderthalle

1966 oder 1967 hatte ich das erste Mal eine Platte von Joan Baez in den Fingern, 1974 hörte ich den Text von „If I were a carpenter” von einer ihrer Platten ab und sang und spielte den Song fortan selbst und am 03.06.2012 sah und hörte ich sie erstmals in einem Konzert.

Der Abend in der Jahrhunderthalle Frankfurt begann mit drei Stücken, die Joan Baez Solo vor trug. Die Stimme der 71-jährigen reicht nicht mehr in die Höhen jüngerer Jahre, klingt aber immer noch sehr schön. Dann kamen der erste ihrer beiden Mitmusiker auf die Bühne, der Multiinstrumentalist Dirk Powell. Und schon nach wenigen Stücken stellte Joan Baez ob der Resonanz des Publikums fest, dass der Abend in Frankfurt keine Arbeit sondern Spiel sei. Gabriel Harris komplettierte das Trio, das sich, unterbrochen von launigen und Laune machenden Ansagen der Folk-Sängerin, durch ein Programm von alten, sehr alten und sehr, sehr alten Liedern der Künstlerin spielte.

Dann stellte Joan Baez die Flamenco Gitarristin und Sängerin Marianne Aya Omac vor.  Diese sang von Joan Baez begleitet ein paar ihrer eigenen, Energie geladenen Stücke, bevor die beiden gemeinsam das spanische Volkslied „Cucurrucucu Paloma” anstimmten. Mariannes wundervolle Stimme sollte in einer der Zugaben noch einmal zu hören sein.

Zum Schluss des Programms holte das begeisterte Publikum die amerikanische Folk-Sängerin zu vier Zugaben auf die Bühne der Jahrhunderthalle Frankfurt zurück, und ich kann mich immer noch nicht entscheiden, ob „Sag mir, wo die Blumen sind” oder John Lennons „Imagine” der magische Moment des Abends für mich war.

Ein Jahr später oder so …

Vor etwas mehr als einem Jahr gingen die ersten mit WordPress gestalteten Seiten dieser Internet-Präsenz Online. Sie ersetzten eine etwas statische Seite,  die noch mit Frames – ich kenne Begriffe – daher kam und von unserem admin mit einem Texteditor erstellt worden war. Das war noch Handarbeit. Reste dieser alten Seite können heute noch unter www.juergen-lange-edv.de betrachtet werden.

Das Ziel war, schnellstmöglich die Informationen der alten Präsenz nach WordPress zu übertragen und die Blog-Funktionen für aktuelle Artikel zu nutzen. Das gelang. WordPress ist einfach zu installieren und zu administrieren. Unser admin sagt, dass WordPress ideal für kleine Firmen und Vereine sei, wenn dort kein Spezialist für die Gestaltung von Internet-Seiten verfügbar ist und die finanziellen Mittel für einen entsprechenden Dienstleister fehlen.

Frankfurt am Main, Parkstadt Unterliederbach, Blumenwiese, FarbgestaltungWährend hier die Seite wächst, wächst auch Unterliederbach. Die Blumenwiese in der Parkstadt Unterliederbach nimmt langsam Gestalt an. Ok, die Farbgestaltung stammt offensichtlich vom Praktikanten, aber er hat sich Mühe gegeben, ein paar unterschiedliche Blautöne auszuwählen, die jetzt den jeweiligen Eingangsbereich der Häuser schmücken. Frankfurt am Main Höchst, Industriepark Höchst, FarbgestaltungVon einer farbenfrohen Blumenwiese kann man allerdings kaum reden, – im benachbarten Industriepark Höchst geht es farbenfroher zu.

Auch anderswo in Unterliederbach ging man mutiger mit Farbe um als auf der Blumenwiese. Hier möchte ich die Neubauten in der Hunsrückstraße, der Wasgaustraße und der Legienstraße  nennen. Nicht zu vergessen, was zwischenzeitlich im Rahmen des Projektes „Die soziale Stadt” im Siedlungsgebiet Engelsruhe geschehen ist. Hier stehen gelungene Neubauten zwischen modernisierten älteren Häusern. Das ergibt ein viel wohnlicheres Bild als das, welches das Viertel 1983 abgab. Damals empfand ich es einfach nur gräulich.

Farbenfroh waren auch die Blockupy-Tage in Frankfurt. Im Vorfeld wurde fleißig Panik gemacht – die Frankfurter hatten wohl ein Gespür dafür, dass Boris Rhein nicht zum Oberbürgermeister einer liberalen Stadt taugt – und es wurden Verbote ausgesprochen, deren Rechtmäßigkeit noch zu prüfen ist. Immerhin haben es die verantwortlichen Ordnungspolitiker des Landes Hessen und der Stadt Frankfurt am Main geschafft, den Innenstadtbereich für ein paar Tage weitgehend lahm zu legen. Instrumentalisiert  hierzu wurden Polizeibeamtinnen und -beamte, die die eigentlich den politisch Verantwortlichen geltende Häme der Demonstranten über sich ergießen lassen mussten. Dabei leiden sie genauso unter dem verantwortungslosen Spieltrieb der Banken wie die Mehrzahl der Bürger in Europa.

Frankfurt am Main, Occupy-Camp an der EZBThomas Kreutzmann hat da eine andere Wahrnehmung. Ich hatte, im Gegensatz zu den politisch Verantwortlichen, Herrn Kreutzmann und ein paar anderen Schreibern in den Medien, im Vorfeld der Blockupy-Tage keine Angst vor Krawallen. Krawalle kann man aber, wenn man sich nur ordentlich anstrengt, auch herbei schreiben. Dies ist nicht gelungen.

Die Blockupy-Tage sind vorbei, in Unterliederbach wurden sie gar nicht bemerkt. Das Occupy-Camp ist seit dem heutigen Sonntag wieder bewohnt, ganz als wäre nichts geschehen, und die Klapperschlange freut sich jetzt schon auf das nächste Frühstück im schönsten Café auf Unterliederbachs Königsteiner Straße.

Eine Gute Zeit, Eure Klapperschlange

Luminale 2012 – das Lichtereignis in Frankfurt am Main und im Rhein-Main-Gebiet

Holbeinsteg und Skyline von Frankfurt am Main
Holbeinsteg und Teil der Skyline von Frankfurt am Main bei Nacht

In der Zeit vom 15. April 2012 bis zum 20. April 2012 findet mit der Luminale 2012 zum sechsten Mal die Biennale der Lichtkultur in Frankfurt am Main und in umliegenden Städten des Rhein-Main-Gebietes statt. Parallel zur Weltleitmesse für Architektur und Technik, der light+building auf dem Frankfurter Messegelände, sind im Stadtgebiet etwa 100 illuminierte Gebäude und Lichtinstallationen zu betrachten. Hierzu werden Stadtrundfahrten und geführte Stadtbegehungen angeboten.

Das zweite große Zentrum der diesjährigen Veranstaltung ist die Stadt Offenbach, wo etwa 40 Installationen eingerichtet sind. Aber auch andere Städte wie zum Beispiel Aschaffenburg und Mainz sind an der Luminale 2012 beteiligt.

Zwischen 15. und 19. April besteht ab 20:30 Uhr die Gelegenheit vom Schiff aus die Frankfurter Skyline zu betrachten. Abfahrt ist jeweils am Eisernen Steg. Ein anderer Programmpunkt führt am 19. April in den Industriepark Höchst. Hier ist die Illumination allerdings nicht Projekt sonder ganz einfach Resultat der Produktion.

Das 93-seitige Programm der Luminale 2012, den Luminale Finder, gibt es als PDF-Datei zum Download und ausdrucken.

Auf Petra folgt Peter, ist doch logisch!

Am vergangenen Sonntag hat eine kleine, standhafte Gruppe von Urnengängern und Briefwählern dafür gesorgt, dass Peter Feldmann der nächste Oberbürgermeister von Frankfurt am Main wird. Mit deutlichem Abstand hat sich Peter Feldmann gegen seinen Widersacher Boris Rhein, derzeit und auch in Zukunft Innenminister des Landes Hessen, durchgesetzt.

Zu Jahresbeginn war Peter Feldmann noch recht unbekannt. Unser Admin mokierte sich darüber, dass Google auf den ersten Seiten viele Personen mit diesem Namen anzeigte, nur nicht den des von der SPD auserkorenen Kandidaten. Er hob Boris Rhein umgehend auf das Favoriten-Schild. Und er nahm es Petra übel, dass sie die Wahl von Boris Rhein unterstützte, – schließlich hatte er sie zweimal gewählt und dabei seinen guten Ruf als rote Socke riskiert.

Seiner Meinung nach war Boris Rhein für einen rechtschaffenen Menschen einfach nicht wählbar, es sei denn, dieser Mensch war Partei-verblendet. Verblendete folgen selten ihrem Verstand. Sie sehen keinen Widerspruch darin, wenn sich ein Politiker als Kandidat für ein Nachtflugverbot einsetzt und als Macht hungriger Entscheidungsträger gegen genau dieses Nachtflugverbot klagt.

Noch unruhiger wurde unser Admin, als er festzustellen glaubte, dass die SPD ihren Kandidaten zu wenig unterstütze. Wenn er abends von der Arbeit kommend nach Unterliederbach kam, erschreckten ihn übergroße Abbildungen des CDU-Kandidaten, wenn er seinen Briefkasten leerte fielen, ihm die üblichen Anzeigenblätter mit dem Konterfei von Boris Rhein entgegen und irgendwann gab es sogar eine vielseitige, edel aussehende Hochglanzbroschüre. Von Peter Feldmann war kaum etwas zu sehen.

Von Peter Feldmann gab es aber Inhalte. Wenige nur, aber es waren welche. Das erfreute unseren Admin. Worthülsen wie „Unser bester für Frankfurt” erzeugten bei ihm zwischenzeitlich ein Würgen, so dass er Peter Feldmann sogar einen üblen Fauxpas auf dessen erstem Wahlplakat verzieh.

Das Ergebnis für Peter Feldmann am 11. März 2012 wurde dann in kleiner Runde gefeiert. Eigentlich gab es zwei Gründe zum Feiern und einen zum die Köpfe hängen lassen: Boris Rhein war noch nicht zum Oberbürgermeister gewählt, Peter Feldmann hatte das Ergebnis der SPD aus der letzten Kommunalwahl klar übertroffen, aber Boris Rhein war immer noch der Favorit, – zumindest in den Augen unseres Admins.

In der CDU schien man aber Unheil zu ahnen. Prominenz wurde aufgeboten und von vielen Plakaten lächelte nicht mehr Boris Rhein sondern Petra Roth. Die stand allerdings gar nicht zur Wahl. Glücklicherweise, denn unser Admin hätte wahrscheinlich sein Kreuzchen wieder bei ihr gemacht, und Peter Feldmann wäre leer ausgegangen.

Der 25. März 2012 brachte ein für viele überraschendes Ergebnis. Unser Admin traute der Sache zwar noch nicht, als bereits deutlich über die Hälfte der Wahlbezirke ausgezählt waren, und selbst nachdem feststand, wie in 449 Wahlbezirken gewählt worden war, blieb er in seinem Artikel bei der Möglichkeitsform. Ich lache mich heute noch darüber schlapp.

Bei der Stichwahl haben sicher die meisten Wählerinnen und Wähler, die am 11. März 2012 einen der anderen acht Kandidaten gewählt hatten, ihr Kreuzchen bei Peter Feldmann gemacht. Besonders viele Anhänger der Grünen, die ja im Frankfurter Stadtparlament eine Koalition mit der CDU eingegangen sind, dürften dabei gewesen sein. Das ist aber wieder ein anderes Thema, dem ich vielleicht einmal unter der Überschrift „Warum das Wahlvolk den Gewählten nicht folgt” ein paar Zeilen widmen werde.

Eure Klapperschlange

Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt am Main – Plakatwahlkampf (1)

Boris Rhein (CDU) - darf man dem trauen?Boris Rhein (CDU) - darf man dem trauen?Betritt man den Frankfurter Stadtteil Unterliederbach derzeit von Norden kommend durch sein bedeutendstes Stadttor, bekommt man leicht einen Schrecken, wenn man seinen Blick nach rechts schweifen lässt: Frau oder Mann erblickt den überlebensgroßen Kopf von Boris Rhein. Nichts gegen Boris Rhein, aber er sieht auf den Plakaten wie alle die jungen, dynamischen Politiker aus, deren einzig mögliches Boris Rhein (CDU) - an strategisch wichtiger StelleKarriereziel in der Politik lag und liegt. Und so war es auch ein geschickter Schachzug unserer derzeitigen Oberbürgermeisterin, Frau Petra Roth, durch einen vorzeitigen Rücktritt zu verhindern, dass Herr Rheins Karriere nach der nächsten Landtagswahl ein jähes Ende findet.

Peter Feldmann (SPD) - unauffällig, blassDass Herr Rhein Oberbürgermeister wird, ist klar: Die Frankfurter Rundschau hat es in einer Umfrage ermittelt. Außerdem hat er alle strategisch wichtigen Stellen in Unterliederbach mit seinen Plakaten belegt. Sahra Wagenknecht (Die Linke) - nein, die kandidiert nicht!Man findet diese an der Autobahnanschlussstelle, gegenüber der einzigen Tankstelle auf der Königsteiner Straße und im Scheitelpunkt einer abbiegenden Vorfahrtstraße. Und seine Plakate sind die größten!

Piraten - ja, die Katze versteht Frankfurt wahrscheinlich wirklich. Aber Herbert?Peter Feldmann ist da vorsichtiger. Er versteckt sich lieber. Offensichtlich befürchtet er, dass er nach der Oberbürgermeisterwahl bekannter sein könnte als zuvor. Dass man in einem mit sozialen Problemen nicht gerade unterversorgten Stadtteil noch so wenig von einem sozialen Sozialdemokraten gehört hat, gibt allerdings zu denken. Auch zu denken geben die blassen Farben auf den Plakaten – sollen die etwa Symbolkraft haben?

Herbert Förster, Held für Frankfurt?Über den Umgang mit Farbe kann Peter Feldmann sehr viel von den Linken lernen. Die Plakate der Linken strahlen so richtig in der Sonne, und ich weiß nicht, ob dies eher von der roten Farbe  oder den Augen Sahra Wagenknechts herrührt. Sahra Wagenknecht? Die steht nicht zur Wahl. Die Kandidatin der Linken ist Janine Wissler. Die spielt allerdings ein ähnliches (Versteck-) Spiel wie Peter Feldmann.

Auch nicht zur Wahl stehen ein süßes, kleines Kätzchen, ein Mädchen und eine junge Frau, die Plakate der Piraten zieren. Supermann steht zur Wahl, – Supermann ist Herbert Förster, der Held für Frankfurt. Eigentlich war Herbert Förster mein Favorit. Man stelle sich mal vor, alle Teetrinker unter den Nichtwählern der Wahlen im Jahr 2007 würden dieses Mal Herbert Förster wählen: Herbert Förster würde mit großer Stimmenmehrheit in den Römer einziehen! Aber Supermann?

Zu den anderen Kandidatinnen und Kandidaten ist aus Unterliederbacher Plakatwahlkampf-Sicht nichts zu sagen. Rosemarie Heilig hat wahrscheinlich ein Büro, aus dem sie auf Unterliederbach herab schauen kann. Plakate, die zu ihrer Wahl aufrufen, habe ich bisher im Stadtteil nicht entdecken können. Auch Plakate von Ursula Fechter, Carl Maria Schulte, Harald Frenzel, Jean-Jules Tatchouop und Oliver Maria Schmitt suchte ich bisher vergebens.

Trotz des müden Wahlkampfs erhoffe ich eine gute Wahlbeteiligung. Und wenn jeder daran denkt, dass sie oder er eine Person zu wählen hat und keine Partei, wird alles gut werden.

Vergesst das Wählen nicht!

Eure Klapperschlange

Amiga Workbench im Browser?

Guru Meditation mit SchönheitsfehlerAmiga Workbench mit Amiga UhrAmiga - alte BekannteDieser Tage bin ich im weltweiten Netz über eine Seite gestolpert, die mich an zwei meiner alten  Computer erinnerte. Schon die Begrüßung kam mir irgendwie vertraut vor, auch wenn sich Unvertrautes eingeschlichen hatte. Ja, ich hatte Javascript im Firefox nicht aktiviert. Die Speicherangaben erschienen mir höher als das, was mir meine Erinnerung mitteilte, aber die Amiga Uhr lief und einige Dateien ließen sich ohne Problem öffnen. Nein, eine weitere Guru-Meditation kam mir nicht in die Quere.

Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts gab es einen Computer mit dem schönen Namen Amiga und der damals gerade aktuellen Workbench Version 3.5. Amiga stand für Multitasking und überragende Multimedia-Eigenschaften. Commodore war allerdings schon dabei, die technischen Entwicklungen zu verschlafen, und stand bald vor dem Konkurs.

Einen Amiga im Browser? Leider nicht ganz: Michael Rupp hat auf seiner Internet-Seite eine Amiga Workbench Simulation in Javascript abgebildet. Ein paar Minuten kann man sich schon damit beschäftigen.

Hier der Link zu TAWS: http://www.taws.ch/

Und nicht so ernst nehmen, – kostet ja nichts…

Eure Klapperschlange