... rattlesnake, immer klein geschrieben, ist eine Kunstfigur, die irgendwann Ende der 70er-Jahre oder zum Beginn der 80er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts in der Redaktion einer Frankfurter Hochschulzeitung auftauchte.
Samstagabend in der Commerzbank-Arena, Borussia Mönchengladbach gastiert im Frankfurter Stadtwald. Borussia Mönchengladbach ist heute nicht der erwartet starke Gegner. Es sind gerade ein paar Sekunden gespielt, da hat Eintracht Frankfurt die erste Chance, Eintracht Frankfurt hat noch viele Torchancen, ein Elfmeter wird der Mannschaft zugesprochen, aber es fällt kein Tor.
Zum Schluss steht es 0:0. Ein Punkt auf dem Weg zum Saisonziel.
Gruppenliga-Neuling SG Kirberg/Ohren(Nauheim geriet heute gegen den VfB Unterliederbach schon früh durch ein Eigentor ins Hintertreffen. Noch vor der Pause bauten die Unterliederbacher an der heimischen Hans-Böckler-Straße den Vorsprung auf ein komfortables 3:0 aus. In der zweiten Halbzeit erhöhten sie dann noch auf 4:0 und nehmen weiterhin den zweiten Tabellenplatz in der Gruppenliga Wiesbaden ein.
Nicht so gut verlief die Woche für den VfB Unterliederbach II. Im Spiel der ersten Runde der Kreisliiga B Maintaunus reichte es nur zu einem 2:2 beim SC Eschborn. Das heutige Heimspiel des 7. Spieltags gegen die SV09 Flörsheim ging gar mit 1:2 verloren.
Das Hessenderby zwischen Eintracht Frankfurt und SV Darmstadt 98 im ausverkauften Jonathan-Heimes-Stadion am Böllenfalltor ging mit 0:1 aus Sicht der Frankfurter verloren. 90 Minuten lang konnte die Eintracht mit 78% Ballbesitz nichts anfangen. Kurz vor Schluss trifft dann Sandro Sirigu mit einer verunglückten Flanke in den linken Winkel des Tors von Lukas Hradecky. So gab es im schwachen Spiel zweier Abstiegskandidaten doch noch einen Sieger.
Heute las ich ganz zufällig einen Artikel und sah mich umgehend veranlasst, eine der neuen Funktionen von WordPress 4.4 auszuprobieren. Also die URL eines Kommentars kopiert und hier im Editor eingefügt. Voila:
Der Satz, der mich diesen Sätze schreiben lässt, steht in einem Kommentar zum Beitrag, zum bisher einzigen Kommentar. Thomas Schwarzer, Kulturschaffender aus und früher auch mal in Unterliederbach, sagt in seinem Kommentar, dass Unterliederbach einen Ort für kulturelle Veranstaltungen brauche.
Denken wir doch mal nach. Unterliederbach hat zwei mehr oder weniger schöne Veranstaltungsorte. Da ist die Fraport Arena und die Jahrhunderthalle. Beide sind groß, zu groß für einen kleinen Kulturschaffenden in Unterliederbach. Obwohl ich mich noch an einen Mitarbeiter der Hoechst AG erinnern kann, der eine Fotoausstellung in den Räumen der Jahrhunderthalle veranstaltete. Er war für seine Portraits und Ansichten der Höchster Altstadt bekannt, war Leica-Preisträger und Unterliederbacher. Damals diente die Jahrhunderthalle allerdings noch den Mitarbeitern und den Nachbarn der Hoechst AG.
Heute ist der Bezug nicht mehr gegeben, wenn auch ein Imagefilm der Stadt Frankfurt am Main einen engen und, im Fall der Fraport Arena, völlig falschen Zusammenhang zwischen den Veranstaltungsorten und dem Stadtteil Unterliederbach konstruiert. Hier ist man ehrlicher.
Als ich nach Unterliederbach kam, gab es noch die Sport- und Kulturhalle Unterliederbach als Veranstaltungsort. Heute leben dort Flüchtlinge, junge Menschen, die vor Kriegswirren in den Heimatländern geflohen sind. Und ein Schützenverein ist dort untergebracht. Bis vor nicht allzu langer Zeit war in der Halle der Musikkeller Frankfurt zu Hause. Hier spielten Cover-Bands aus Nah und Fern – und die Quietschboys.
Live-Musik gab es früher in einem Weinkeller in der Soonwaldstraße, in einem Lokal im Heimchenweg und im Sommer im Hinterhof eines Lokals in der Königsteiner Straße. Alles vergangen und alles vergessen. Letzte Versuche mit einer Lesung und einer Ausstellung kunsthandwerklicher Gegenstände scheiterten ebenso, das Café, in dem die Veranstaltungen stattfanden, wechselte bald darauf die Besitzer.
Unterliederbach ein kulturferner Raum? Ja. Es gibt zwar Leute in Unterliederbach, die Musik machen, zeichnen oder malen und schreiben, aber in Unterliederbach weiß man davon nichts, will auch nichts davon wissen. In der kleinen unbedeutenden Straße wohnt ein Musiker, der alle zwei Jahre mal im Neuen Theater in Höchst auftritt und auch zeichnet und malt, aber wer kennt ihn? In Unterliederbach konnte sich der Verfasser der Rock’n’Roll Stories verstecken, keiner aus Unterliederbach lud ihn zu einer Lesung ein. In der deutschen Wikipedia ist er allerdings kein Unbekannter.
Eine Ausstellung in Unterliederbach, eine Lesung oder gar Konzerte sind heute in Unterliederbach kaum vorstellbar. Musik kann laut sein, gut besuchte Veranstaltungen ziehen Verkehr an, Dinge, die dem ruhebedürftigen Unterliederbacher nicht zuzumuten sind. Die Sport- und Kulturhalle ist auch eine Standortfrage, sie steht am falschen Ort und hat die falschen Nachbarn.
Von den DoubleDylans gibt es Neues, eine Single-CD mit zwei Songs darauf. Gut, ganz so taufrisch ist das Teil nicht, aber der Weg einer Nachricht in die kleine, unbedeutende Straße im Westen Frankfurts ist in der Regel ein langer. Unser Admin hat diese Scheibe allerdings auch schon seit ein paar Wochen oder gar Monaten neben seinem CD-Player liegen.
„Roppe, Kloppe, Spritze” sollte eigentlich jedem bekannt sein, der oder die mit der Feuerwehr zu tun hat, es ist die Feuerwehrhymne schlechthin. Dies gilt vor allem dann, wenn man auch noch Freund oder Freundin des Apfelweins ist. Das zweite Stück dieses kleinen Kunstwerks behandelt die Unverträglichkeit von Frankfurter Füßen mit Pariser Schuhen. Jetzt sind wir alle schlauer!
Auf „Roppe, Kloppe, Spritze” verstärken Mingo Siewert und Produzent Tom Ripphahn die Band, auf „Frankfurter Füß‘” Krishna Meindl und Matthias Baumgardt. Robert Nøtzelsen, Jelly Pearl Smith und Uli von Klapdor – wer hat sich nur diese Schreibweise einfallen lassen – sind die DoubleDylans.
… auf der Suche nach dem Rollbratenbrötchen. Gestern war es, da war ich schon vor der Eröffnung des Höchster Weihnachtsmarktes auf der Suche nach etwas Essbarem. Es dauere noch, hieß es meist. Klar, es war zwar nicht fünf vor zwölf, aber immer noch fünf vor eins. Ein Fischbrötchen rettete mich vor dem Verhungern.
Etwas später, ich hatte bereits eine CD erworben, die während des Orgelsommers 2014 eingespielt worden war, zog es mich wieder zum Essen hin. Der Stand der Goldsteiner Schlippchen sollte mein Ziel sein …
… die Gestalten im Burggraben. Aus dem Mittelalter stammen sie nicht, wie man es den Menschen hier im Vorfeld weismachen wollte. Aber wer verkleidet sich in diesen Tagen? Der Nikolaus? Der trägt einen roten Mantel. Der Weihnachtsmann? Der trägt auch einen roten Mantel. Ein Terrorist? Das könnte sein. Jemand vom Geheimdienst? Das ist schon eher möglich. Irgendjemand muss die Leute ja vor einem bisschen Krieg schützen, den die Regierung in unserem Namen jetzt führen will. Vorbei die Zeiten, als ein ebenfalls blondes Mädel sich noch ein bisschen Frieden herbeiwünschte …
Wer Live-Musik hören will, muss Unterliederbach meist verlassen. Gut, es gibt Konzerte in der Jahrhunderthalle, manchmal auch in der Fraport-Arena und einmal im Jahr sogar auf dem Gelände der Ludwig-Erhard-Schule und auf dem Marktplatz, aber es gibt in Unterliederbach nicht einmal eine Musikkneipe. Den Musikkeller in der Sport- und Kulturhalle Unterliederbach gibt es auch nicht mehr.
Überhaupt die Sport- und Kulturhalle, eine Hülle, die noch als Umkleideraum dient. Eine Arbeitsgemeinschaft gibt es, die sich für die Nutzbarmachung der Halle einsetzt. Tut sie das wirklich? Will man nicht nur die Gemüter beruhigen, dafür sorgen, dass rund um die Halle einfach nur Ruhe herrscht? Fortschritte in den Gesprächen mit der Stadt werden gemeldet, fast zwei Jahre später ist von einem Fortschritt bezüglich der Nutzbarmachung der Halle immer noch nichts zu sehen. Unterliederbach bleibt ein Stadtteil ohne Kultur, ohne Möglichkeiten, eine Ausstellung, eine Lesung oder ein kleines Konzert durchzuführen, – Kultur hat auch mit Öffentlichkeit zu tun.
Freitagabend: Jürgen Kronenburg im Biergarten des Schlosscafés in Höchst
Am Freitagabend ging es nach Höchst. Jürgen Kronenburg spielte vor dem Schlosscafé. Er hatte seine Stimme und zwei Gitarren dabei. Die rote, eine Elektrogitarre, stand dekorativ in der Ecke, wurde den gesamten Abend nicht genutzt. Es war nicht viel los, gleichzeitig lief das Fußballländerspiel Deutschland gegen Polen. Aber es waren so viele Gäste da, dass es sich lohnte, diese zum Mitsingen zu animieren. Jürgen Kronenburg spielte Songs, die die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer kannten, Kompositionen vin Bryan Adams, Bob Dylan, Marius Müller-Westernhagen, John Denver, Lennon-McCartney und anderen. Das ältere Material schien besser anzukommen. Hey Jude hieß die Zugabe.
Samstagmittag: Jen N Tom T-Dee auf dem Kornmarkt
Der Kornmarkt befindet sich in der Nähe der Hauptwache. Hier gibt es das älteste Parkhaus Frankfurts und die Möglichkeit alle Kaffeesorten zu trinken, die ihren Ursprung in Frankfurt haben. Hier kann man noch Bücher, CDs und Videos kaufen, zu essen gibt es und sogar ein Spezialgeschäft für Pfeifen und Tabakwaren. Und manchmal spielt dort sogar Live-Musik. Am Samstag waren es Jen N Tom T-Dee, die dort auftraten. Das Duo, Jen sang und spielte Gitarre und Tom sang, spielte Gitarre und Mundharmonika, präsentierte Lieder von Bob Dylan, Neil Young, Udo Lindenberg und anderen Künstlern. Es war der Tag des Kaffees, den der Zweitausendeins-Laden in Frankfurt feierte.
Eigentlich hatte ich diese Stelle des Liederbachs als Hintergrund für ein Foto-Shooting vorgesehen, aber der Liederbach war nicht da. An der zwischen Liederbach und Unterliederbach liegenden Stelle war niemand, den ich hätte fragen können, wohin der Liederbach verschwunden ist, – auch das staubtrockene Bachbett gab keine Antwort.
Etwas mehr als einen Monat zuvor, es waren gerade Bilder von einem ausgetrockneten Bachbett durch Gazetten wie das Höchster Kreisblatt gehuscht, hatte ich mich zwischen Jazz auf dem Marktplatz und Parkfest der Vereine aufgemacht nachzuschauen, wo der Liederbach abgeblieben ist. Ich war zu spät. Irgendwo im Taunus hatte es geregnet. Der Liederbach war wieder da, das Bachbett, zwar nicht üppig, mit Wasser gefüllt.
Wasserhäuschen gab es früher in Frankfurt wie Sand am Meer. Vielen älteren Bewohnern werden noch die blassgelben Holzkioske der Firma Jöst in Erinnerung sein, die in der Nähe vieler Straßenbahnhaltestellen zu finden waren. Die Firma Jöst gab es irgendwann nicht mehr und die Wasserhäuschen gingen in den Besitz der Henninger Brauerei über.
Wasserhäuschen waren geliebt und gehasst, je nach Standpunkt des Betrachters. Für die einen boten sie eine gewaltige Auswahl einen Groschen in Süßigkeiten umzusetzen, andere fühlten sich durch den Anblick der dort anzutreffenden Trunkenbolde abgestoßen, Ortsbeiräte bekämpften sie, heute sind viele der noch verbliebenen Wasserhäuschen Kult, – Orange Beach zum Beispiel oder das Exemplar, welches jahrelang durch den Vorspann der Fernsehserie „Ein Fall für Zwei” huschte.
Irgendwann hat jeder mal Quartett gespielt, Autoquartett, Flugzeugquartett oder Schiffsquartett. Es ging immer darum, wer den schnellsten, längsten oder größten hat. Beim Frankfurter Wasserhäuschenquartett verhält es sich ähnlich. Wer bietet die meisten Bier- oder Fruchtgummisorten, wer hat die längste Theke, wer hat die längsten Sprechzeiten pro Woche oder welches Wasserhäuschen bietet den größten Kinderspaßfaktor. Wie lange der Betreiber bereits vor Ort ist und die Eintrachtfieberkurve sind weitere spielbestimmende Faktoren.
Unterliederbach ist in diesem Quartett außen vor. Es gibt zwar dort noch ein paar Wasserhäuschen, die aber offensichtlich kulturell so unbedeutend wie der Stadtteil sind, in dem sie stehen. Das Quartett besteht aus 32 Spielkarten und ist im gut sortierten Fachhandel erhältlich.
Frankfurt am Main Unterliederbach
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