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Leere Spielplätze? in Hessen ab Montag nicht mehr !

Spielplatz im Graubnerpark in Frankfurt am Main Unterliederbach

Kontaktsperre, gesperrte Spielplätze, die COVID-19-Pandemie verlangt von Bürgerinnen und Bürgern einiges ab. Die Kontaktsperren lassen sich mit etwas Vernunft noch recht einfach ertragen, die Sperrung von Kinderspielplätzen vor allem für die am stärksten betroffenen, nämlich die Kleinkinder, kaum. Wie soll man ihnen vermitteln, dass sich ihr gewohntes Umfeld auf einmal stark verändert und verkleinert hat? Mama und Papa sind da, dürfen aber nicht gestört werden – oft stundenlang.

Das Szenario der gesperrten Spielplätze endet mit dem morgigen Montag. Rot-weiße Flatterbänder werden genauso verschwinden wie schwere Ketten mit Schlössern dran. Ersteres symbolisierte Gefahr, das Zweite eine unbarmherzige Staatsmacht. Dabei ist Spielplatz nicht gleich Spielplatz. Es gibt Spielplätze, die ein Ort des Vergnügens sind, andere sind die notwendige Erweiterung der eigenen viel zu kleinen Wohnung. Letztere hat man allerdings auch schon vor der COVIS-19-Pandemie verschwinden lassen. Ein Blick in die Sieringstraße, Frankfurt am Main Unterliederbach, genügt.

Es gibt auch Spielplätze für Kinder verschiedener Altersstufen. Dabei fiel in den letzten Wochen auf, dass vor allem die Sperrbänder der für Jugendliche gedachten Anlagen häufig heruntergerissen und die Anlagen verschmutzt waren. Hier traf man sich. Hier konnte man sich auch treffen, wusste man doch, dass Polizei und Ordnungsamt nur dort auftauchten, wo es auch medienwirksam war. Dabei war gerade hier die Ansteckungsgefahr mit dem Coronavirus groß.

Die Öffnung der Spielplätze ist ein kleiner Schritt. Ein logisch folgender wäre die Öffnung von Kitas und Schulen. Aber hat man hierfür überhaupt genügend Personal, wenn diejenigen, die zu einer Risikogruppe gehören, zu Hause bleiben dürfen?

Hier geht es zu Bildern von Spielplätzen, manchmal ist es nur ein einzelnes Spielgerät, während der Zeit der Absperrungen.

Hier geht es zu Bildern, die einen Osterspaziergang während der COVID-19-Pandemie dokumentieren.

Hessen: Vorsichtige Lockerung der Corona-Beschränkungen

Solche Bilder müssen ab Montag in Hessen nicht mehr sein: Gesperrter Spielplatz in der der Engelsruhe, Frankfurt am Main Unterliederbach.

Wie bereits gestern erwartet, hat die Hessische Landesregierung am Freitag, dem 1. Mai 2020, weitere vorsichtige Lockerungen der Corona-Beschränkungen beschlossen. Die neue Verordnung tritt ab Montag, dem 4. Mai 2020, in Kraft.

Demnach dürfen folgende Einrichtungen ab Montag wieder öffnen:

  • Spielplätze
  • Museen, Ausstellungen, Schlösser und Gedenkstätten, unter der Vorgabe, dass eine individuelle Nutzung erfolgt. Gruppenaktivitäten oder -führungen könnten nicht angeboten werden. Richtwert ist eine Person auf einer Fläche von 20 Quadratmetern.
  • Tierparks, Zoos und Botanische Gärten
  • Hundesalons und Hundeschulen
  • Copyshops
  • Fahrschulen für Berufskraftfahrer
  • Musikschulen und Privatunterricht (als Einzelunterricht und in Kleingruppen von bis zu fünf Personen)
  • Friseure und andere Dienstleister im Bereich der Körperpflege wie zum Beispiel Kosmetik-, Nagel- und Tattoostudios sowie Massagepraxen.

Medizinische Eingriffe und Operationen in Kliniken und ambulanten Praxen, die bislang untersagt waren, wenn sie nicht zwingend notwendig waren, dürfen laut der Verordnung wieder vorgenommen werden.

Weiterhin gilt, dass in einer Reihe von Einrichtungen Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden muss :

  • in allen Gesundheitseinrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäusern und Arztpraxen
  • bei Friseuren und anderen Dienstleistern im Bereich der Körperpflege (s.o.)
  • in Ladenstraßen und überdachten Einkaufszentren

Alle übrigen Beschränkungen zum Schutz vor einer zu starken Ausbreitung der COVID-19-Pandemie bleiben bestehen. Weitere Schritte zur Lockerung sind in naher Zukunft geplant.

Öffnung von Zoos, Museen und Spielplätzen?

Nach den Gesprächen zwischen der Bundesregierung und den Ländern sollen Zoos, Museen und Spielplätze in naher Zukunft wieder geöffnet werden. Ein genauer Termin für diese Maßnahme steht allerdings noch nicht fest. Dabei müssten allerdings die derzeit bestehenden Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Bei Museen müsste darauf geachtet werden, dass vor allem bei alten und kleineren Häusern noch Voraussetzungen dafür geschaffen werden müssen, dass dieses möglich ist. Bei Spielplätzen sollen die Eltern darauf achten, dass sie mit ihren Kindern dann keine Spielplätze besuchen, die bereits zu voll sind. Vernünftige Abstände sollen eingehalten werden.

Geht die Lufthansa in die Insolvenz?

Rhein-Main Flughafen - Frankfurt am Main
Lufthansa-Maschinen auf dem Rhein-Main Flughafen – Frankfurt am Main (Archivbild)

Laut verschiedenen Medienberichten soll Lufthansa-Chef Spohr intern erklärt haben, das Unternehmen lieber in die Insolvenz in Form eines Schutzschirmverfahrens führen zu wollen, als sich von der Politik reinreden zu lassen. Als Quelle wird die Gewerkschaft Ufo angegeben, der Sachverhalt wurde heute von einem Unternehmenssprecher bestätigt.

Die Lufthansa ist durch die COVID-19-Pandemie finanziell angeschlagen und verhandelt derzeit um staatliche Unterstützung. Dabei ist auch eine direkte staatliche Beteiligung angedacht.

Schwerpunktpraxen behandeln, sind aber nicht für Tests da

COVID-19-Tests können nicht in COVID-19-Schwerpunktpraxen durchgeführt werden, so der Vorstandschef der Kassenärztlichen Vereinigung in Hessen, Frank Dastych, heute in Wiesbaden. Deren Aufgabe sei die Behandlung der an der Lungenkrankheit erkrankten Menschen. Die Kapazitäten dieser Praxen würden dafür nicht ausreichen. Zudem sei die Gefahr einer Ansteckung in einer COVID-19 Schwerpunktpraxis für nicht infizierte Personen zu groß. Man solle sich, wenn man selbst den Verdacht einer Ansteckung habe, an die landesweiten COVID-19-Koordinierungsstellen, den Hausarzt oder die Gesundheitsämter wenden. Schnelle Auskunft bekäme man nach wie vor über die Telefonnummer 115 117.

Dastych betonte, dass ein mehr an Tests zur Eindämmung nötig sei, dass aber das zur Verfügung stehende Testmaterial die Anzahl der Tests limitieren würde.

Bundeskanzlerin Angela Merkel mahnt weiter zur Vorsicht

In der heutigen Pressekonferenz mahnte Bundeskanzlerin Angela Merkel weiter zur Vorsicht und zur Einhaltung der von Bund und Ländern erlassenen Verordnungen. Sie äußerte auch Verständnis für die Klagen von Wirtschaft, Kirchen, Künstlern, alleinerziehenden Eltern und anderen betroffenen Gruppierungen, wies aber darauf hin, dass Deutschland im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie erst am Anfang stünde und dass eine weitere und zu schnelle Lockerung zu einem erneuten zu steilen Anstieg der Fallzahlen führen könne. Derzeit sei man dabei, gemeinsam mit den Ländern die Möglichkeit zu schaffen, Infektionsketten lückenlos nachzuverfolgen.

Sie wies auch noch einmal darauf hin, dass man Effekte der am 15. April beschlossenen Maßnahmen erst Anfang Mai erkennen könne und man erst dann über weitere Lockerungen – oder den umgekehrten Weg – nachdenken könne. Sie zeigte auch auf, dass Maßnahmen auch strenger sein können, und verwies darauf, dass es in anderen europäischen Ländern zum Beispiel nicht oder nur zeitlich begrenzt erlaubt sei, sich in Parks oder im Freien aufzuhalten.

Kontaktsperre bis mindestens 3. Mai

In den heutigen Bund-/Ländergesprächen zu COVID-19 wurde vereinbart, dass die derzeitige Kontaktsperre bis mindestens zum 3. Mai aufrecht erhalten wird. Kleine Geschäfte mit weniger als 800 m² Grundfläche dürfen ab kommenden Montag wieder öffnen. Restaurants, Bars und Kneipen bleiben geschlossen, Eisdielen sollen einen Lieferservice anbieten dürfen. KFZ-, Fahrrad- und Buchhändler dürfen ab Montag wieder öffnen.

In Schulen soll ab dem 27. April der Unterricht für die Abschlussklassen wieder beginnen. Die anderen Schüler sollen beginnend mit Ober- und Mittelstufen folgen. Für die Grundschüler müssten in Hessen noch Konzepte erarbeitet werden. Kitas wurden gar nicht angesprochen.

Bürgerinnen und Bürger sollen im Nahverkehr und beim Einkaufen eine Alltagsschutzmaske tragen. Dies wurde ausdrücklich als Empfehlung und nicht als Pflicht ausgesprochen.

Die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus SARS.CoV-2 hätten zwar Erfolge gezeigt, es bestehe aber immer noch die Gefahr, dass sie wieder ansteigt. Am 30. April 2020 wird es ein weiteres Bund-/Ländergespräch geben.

14 Tage Quarantäne für Urlaubsrückkehrer und Einreisende

Am 7. April 2020 wurde es noch auch auf dieser Seite als Empfehlung des Robert-Koch-Instituts erwähnt, jetzt sagt das Bundesinnenministerium, dass alle, die nach einem mehrtägigen Auslandsaufenthalt nach Deutschland zurückkehren, für 14 Tage in häusliche Quarantäne müssen. Entsprechende Regelungen sollen von den Bundesländern noch zum Osterreiseverkehr umgesetzt werden.

Das Hessische Sozialministerium teilt dazu mit, dass eine entsprechende Verordnung die neuen Einreisebestimmungen in die Bundesrepublik ergänze und damit dazu beitrage, dass nicht neue Infektionsherde nach Deutschland eingeschleppt werden. Derzeit dürfen grundsätzlich nur Deutsche und andere Europäer mit Aufenthaltstitel nach Deutschland einreisen.

Fallzahlen vom 07.04.2020

Seit dem 18. März 2020 werden die Fallzahlen rund um die COVID-19-Erkrankungen aus drei Quellen zusammengefasst. Die Tabelle mit Fallzahlen aus Risikogebieten enthalten die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Zusammenfassungen zu Deutschland die Zahlen vom Robert-Koch-Institut (RKI) und Erläuterungen zu Hessen die Zahlen des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI).

Dabei kommt es zu Differenzen, da bei den Quellen WHO, RKI und HMSI unterschiedliche Zeitpunkte der Erfassung und Übermittlung abgebildet werden (siehe Stand). Die Regeln, nach denen Daten übertragen werden, variieren von Region zu Region. Die Zahlen zu den Risikogebieten werden aktualisiert, sobald die Zahlen der WHO vorliegen. Es kann also sein, dass alle Zahlen der WHO erst am Folgetag vorliegen.

Risikogebiete weltweit mit Fallzahlen der WHO

Land/RegionFallzahlenRisikogebiet(e)
Ägypten1.329ganzes Land
Frankreich73.488ganzes Land
Iran60.500ganzes Land
Italien132.547ganzes Land
Niederlande18.803ganzes Land
Österreich12.297ganzes Land
Schweiz21.574ganzes Land
Spanien135.032ganzes Land
Südkorea10.331Daegue und die Provinz Gyeongsangbuk-do
USA333.811ganzes Land
Vereinigtes Königreich Großbritannien und Nordirland51.612ganzes Land

Die Quelle der Zahlen in der Tabelle ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Stand ist der 07.04.2020, 08:00 Uhr CEST. Die Definition der Risikogebiete stammt vom RKI. Mittlerweile empfiehlt das RKI allen Personen, die nach Deutschland einreisen, sich für 14 Tage in Quarantäne zu begeben.

Die Situation in Deutschland (RKI)

Seit dem 31. März 2020 zählt das RKI den Landkreis Heinsberg nicht mehr zu den besonders betroffenen Gebieten, weist also keine mehr für Deutschland aus. Deutschland ist damit auch nicht mehr in der obigen Tabelle enthalten, obwohl das RKI auf Landkreise mit sehr hohen Fallzahlen hinweist.

Für Deutschland hat sich die Fallzahl auf 99.225 erhöht (Stand 07.04.2020, 08:00 Uhr). Im Durchschnitt sind 119 Personen pro 100.000 Einwohnern erkrankt. Die Bundesländer mit den meisten COVID-19-Fällen sind Bayern (26.163), Nordrhein-Westfalen (20.220) und Baden-Württemberg (20.141). In diesen Bundesländern hat es auch Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 gegeben, in Baden-Württemberg 433, in Bayern 481 und in Nordrhein-Westfalen 282. In Deutschland wurden insgesamt 1.607 Todesfälle registriert.

Situation in Hessen (HMSI)

In Hessen ist die Gesamtzahl der Fälle, Stand 07.04.2020, 14:00 Uhr, auf 4.845 gestiegen. Die meisten bestätigten Fälle gibt es in Frankfurt am Main (643) und in den Landkreisen Schwalm-Eder-Kreis (276), Lahn-Dill-Kreis (258), Main-Kinzig-Kreis (257), Offenbach (256) und Groß-Gerau (255).

Die Zahl der infizierten pro 100.000 Einwohnern wird in den Angaben des HMSI nur noch für die letzten 7 Tage angegeben. und beträgt damit 20,6 (über den Gesamtzeitraum nach RKI 77). Sehr hohe Werte gibt es dabei in den Landkreisen Odenwaldkreis mit 70,1, dem Schwalm-Eder-Kreis mit 61,7 und Hersfeld-Rotenburg mit 55,5 infizierten Personen pro 100.000 Einwohnern in den letzten 7 Tagen.

In Hessen hat es bisher 79 Todesfälle, die auf den Coronavirus SARS-CoV-2 zurückgehen, gegeben.