Schlagwort-Archive: Insolvenz

Geht die Lufthansa in die Insolvenz?

Rhein-Main Flughafen - Frankfurt am Main
Lufthansa-Maschinen auf dem Rhein-Main Flughafen – Frankfurt am Main (Archivbild)

Laut verschiedenen Medienberichten soll Lufthansa-Chef Spohr intern erklärt haben, das Unternehmen lieber in die Insolvenz in Form eines Schutzschirmverfahrens führen zu wollen, als sich von der Politik reinreden zu lassen. Als Quelle wird die Gewerkschaft Ufo angegeben, der Sachverhalt wurde heute von einem Unternehmenssprecher bestätigt.

Die Lufthansa ist durch die COVID-19-Pandemie finanziell angeschlagen und verhandelt derzeit um staatliche Unterstützung. Dabei ist auch eine direkte staatliche Beteiligung angedacht.

Höchster Porzellanmanufaktur meldete Insolvenz an

Am vergangenen Mittwoch meldete das traditionsreiche Unternehmen aus dem Frankfurter Stadtteil Höchst Insolvenz an. Die Höchster Porzellanmanufaktur erreicht damit wieder einmal einen Tiefpunkt in ihrer wechselhaften Geschichte. Nach Medienberichten schreibt das Unternehmen seit Jahren rote Zahlen, Bemühungen, durch Erweiterung der Geschäftsfelder die Situation zu verbessern, blieben ohne zeitgemäßes Vertriebskonzept erfolglos.

Die Höchster Porzellanmanufaktur wurde 1746 von Johann Christoph Göltz und dem aus Meißen stammenden Porzellanmaler Adam Friedrich von Löwenfinck gegründet und ist somit die zweitälteste Porzellanmanufaktur in Deutschland. Ihr bekanntester Künstler war Johann Peter Melchior. Bereits 1796 erfolgte der Konkurs des Unternehmens.

Auf Betreiben des Höchster Journalisten und Historikers Rudolf Schäfer wurde die Produktion von Porzellanen 1947 wieder aufgenommen. 1963 musste auch dieser Betrieb wieder geschlossen werden. Zwei Jahre später erfolgte eine erneute Wiederbelebung der Fertigung, diesmal unter Federführung der Farbwerke Höchst. Heute ist das Unternehmen in der Höchster Palleskestraße ansässig.

Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH – Aus für die Druckerei

Hinter diesen Türen liegen Redaktion und Verwaltung der Frankfurter Rundschau
Hinter diesen Türen liegen Redaktion und Verwaltung der Frankfurter Rundschau

Die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DuV), die die Frankfurter Rundschau (FR) verlegt und eine Druckerei in Neu Isenburg besitzt, hatte im November 2012 einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt. Im Januar 2013 wurde vom vorläufigen Insolvenzverwalter Frank Schmitt mitgeteilt, dass die FR im Februar weiter erscheinen wird, um weitere Verhandlungen mit Investoren zu ermöglichen.

Offensichtlich war es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon eine ausgemachte Sache, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zusammen mit der Frankfurter Societät (FS) die FR übernehmen wird, denn ein weiterer Interessent, das türkische Medienhaus Estetik Yayincilik, musste sich erst selbst ins Gespräch bringen [1].

Nach einem Schreiben der Insolvenzverwaltung an die Mitarbeiter der DuV ist das Angebot von Estetik Yayincilik von der vorläufigen Gläubigerversammlung als nicht ausreichend erachtet worden. Das Geschäftskonzept sei nicht tragfähig und der angebotene Kaufpreis zu niedrig. Zudem seien angebotene Sicherheitsleistungen nicht ausreichend. Damit müsse der Betrieb der Druckerei eingestellt werden. FAZ/FS übernehmen nach diesem Schreiben 28 Redakteure der FR. Allen übrigen Mitarbeitern liegen Verträge für einen Wechsel in eine Transfergesellschaft vor.

Zur Übernahme der FR steht allerdings eine Entscheidung des Bundeskartellamts aus. Sollte diese nicht Zugunsten einer Übernahme durch FAZ/FS ausfallen, müsse das Verlagsgeschäft nach Aussage eines Sprechers der Insolvenzverwaltung zum 01. März 2013 eingestellt werden.

Währenddessen bekundet Estetik Yayincilik weiter sein Interesse an der kompletten Übernahme der DuV und spricht von einem Verstoß gegen deutsches Kartellrecht, wenn ein Unternehmen trotz Vorlage eines wirtschaftlich besseren Angebots zerschlagen werden würde, – Insolvenzverwalter und Gläubigerausschuss führen hier eine eigene Agenda.

 

 

Frankfurter Rundschau: 400 von 450 Arbeitsplätzen fallen weg

Die Frankfurter Rundschau (FR) wird weiter erscheinen, – zumindest im Februar. Der vorläufige Insolvenzverwalter Frank Schmitt wird die Zeit für Verhandlungen mit zwei Investoren nutzen. Von beiden Investoren liegen bisher allerdings nur Absichtserklärungen vor, weshalb Schmitt für weitere Angebote offen ist.

Ein Investor, dessen Namen nicht genannt wird, kommt aus Deutschland. Erhält dieser den Zuschlag, würden 400 von 450 Arbeitsplätze des Druck-und Verlagshauses Frankfurt am Main wegfallen. Die Mitarbeiter, die nicht weiterbeschäftigt werden, können für ein halbes Jahr in eine Transfergesellschaft übernommen werden.

Der zweite Investor ist das türkische Medienhaus Estetik Yayincilik. Auch nach deren, nach Ansicht des vorläufigen Insolvenzverwalters Schmitt, nicht besonders tragfähigem Geschäftskonzept würde eine erhebliche Zahl der Arbeitsplätze wegfallen. Außerdem sei das Kaufangebot des türkischen Medienhauses zu niedrig.

Kommt mit dem deutschen Investor ein Vertrag zustande, wird die FR zum 1. März von diesem übernommen und weitergeführt. In der Druckerei in Neu-Isenburg wird das Handelsblatt noch bis Ende März und die FR bis Ende April gedruckt werden.

Frankfurter Rundschau: Tag der Wahrheit (2)

Nach einem Bericht des Hamburger Abendblattes ist das türkische Medienhaus Estetik Yayincilik gestern Abend mit der Nachricht an die Öffentlichkeit gegangen, dass es die insolvente Frankfurter Rundschau (FR) und das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main übernehmen wolle. Es sei geplant die FR als überregionale Zeitung fortzuführen und in der angeschlossenen Druckerei auch eine deutsche Ausgabe der Zeitung Sözcü zu drucken. Dies wäre mehr, als die bisher als Bieter gehandelte FAZ (wir berichteten) zu versprechen vermag.

Frankfurter Rundschau: Tag der Wahrheit

Am heutigen Mittwoch werden die Mitarbeiter der Frankfurter Rundschau (FR) über die Zukunft des insolventen Blattes informiert werden. Mitte November 2012 hatte der die Zeitung herausgebende Verlag, das Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main, Insolvenzantrag gestellt. Die bisherigen Eigentümer, das Medienhaus DuPont Schauberg und die SPD-Medienholding DDVG, sahen keine Perspektive für die Fortführung der FR.

Insgesamt sind etwa 450 Arbeitsplätze gefährdet. Die bisherigen Eigentümer haben die Gründung einer Transfergesellschaft ins Spiel gebracht. Wenig förderlich für den Fortbestand des Verlags ist, dass zu Beginn dieses Jahres ein Großkunde seine Druckaufträge beim Druck- und Verlagshaus Frankfurt zurückgezogen hatte.

Als Übernahmekandidat für die FR wurde in den letzten Tagen einzig das Konkurrenzblatt Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) gehandelt. Die wolle die FR in abgespeckter Form als Regionalzeitung für das Rhein-Main-Gebiet weiterführen. Dreißig fest angestellte und eine unbestimmte Anzahl freier Mitarbeiter sollen hierfür übernommen werden.