Archiv der Kategorie: Frankfurt am Main

Zugdeckungssignale im Frankfurter Hauptbahnhof

Die Deutsche Bahn wird die Kapazität des Frankfurter Hauptbahnhofs durch den Einbau von Zugdeckungssiganalen an sechs Personengleisen erhöhen. Die Bauarbeiten hierzu beginnen im Januar und sollen im Mai 2025 abgeschlossen sein. Um den normalen Betrieb nicht zu sehr zu stören, werden die notwendigen Bauarbeiten meist nachts durchgeführt werden.

Die Zugdeckungssignale werden es ermöglichen, an einem Bahnsteig anstatt eines langen Zuges zwei kurze Züge abzufertigen. Weiterhin wird es möglich sein, einen langen Zug zu teilen, wo dann die beiden Teile nacheinander den Bahnhof in verschiedene Richtungen verlassen. Praktiziert wird das zumindest auf einem Gleis schon seit Jahten. Einzelne Züge aus Königstein werden im Hauptbahnhof getrennt und fahren dann in die Richtungen Hintertaunus und Königstein weiter. Aktuell entfällt die Praxis aber häufig, weil die Deutsche Bahn nicht in der Lage ist, Stellwerke ausreichend zu besetzen.

Die Ausstattung mit Zugdeckungssigalen an den Bahnsteiggleisen 10, 11, 14, 15, 16 und 17 soll kurzfristig die Kapazität des Frankfurter Hauptbahnhofs erhöhen, bevor mit dem Projekt „Fernbahntunnel“ ein größerer Schritt gemacht werden wird. Der Fernbahntunnel liegt noch in weiter Ferne, vor dem Anfang der 30er-Jahre des aktuellen Jahrhunderts wird nicht mit einem Baubeginn zu rechnen sein.

Sonntagvormittags im Westen Frankfurts

Weiß ist heute Vormittag die vorherrschende Farbe, wenn man zum Fenster hinausschaut. Und das in Zeiten, in denen kaum noch jemand die Segnungen der Industrie zu würdigen weiß. Nichteinmal im Westen von Frankfurt am Main, wo einst rote Fahrräder das Bild beherrschten. Selbst ein promovierter Betriebsleiter nutzte das Fahrrad, um von Unterliederbach her zum Tor Nord und weiter zum Flüssigdünger zu gelangen.

Die Industrie bescherte den westlichen Stadtteilen auch ein frühes beheiztes Freibad, das Silobad. Natürlich waren auch ungesunde Gase und Stäube das gefährliche Ergebnis mancher Produktion. Meist waren sie allerdings dem nur nach dem Profit orientierten Handeln der Akteure geschuldet.

Ach ja, im vergangenen Jahrhundert erzählte ich den Leute gerne, dass sie sich an Tagen wie heute die Schneeflocken unter dem Vergrößerungsglas anschauen sollten, sie hätten die Form des Hoechst-Logos.

Neuer Fahrplan, alte Probleme

S-Bahn-Züge in Frankfurt-Höchst
S-Bahnen im Rhein-Main-Gebiet (Archivbild)

Warum sollte sich auch etwas ändern? Die Bahn konnte zwar eine pünktliche Sanierung der Riedbahn vermelden, aber andere Probleme konnten nicht gelöst werden. So braucht man sich weder bei der Bahn noch beim Rhein-Main Verkehrsverbund (RMV) über weitere Negativschlagzeilen zu wundern.

Auf Grund einer Fahrzeugstörung im Haltepunkt Frankfurt-Taunusanlage kam es Montagmorgen, dem 16. Dezember 2024 zu Teilausfällen und Verspätungen auf den S-Bahnlinien S1, S2, S3, S4, S5, S6, S8 und S9. Fehlt jemanden eine Linie? Die S7 fährt nicht durch den Tunnel.

Glücklicherweise wurde um 06:10 Uhr die Beendigung der Störung gemeldet. Irgendwann normalisiert sich dann auch der Verkehr,

Kurz darauf eine erneute Meldung: Aufgrund einer Reparatur an einer Weiche in Frankfurt-Niederrad und einer Stellwerksstörung bei Rüsselsheim kommt es zu Verspätungen und eventuellen Teilausfällen. Gut, die S7 kommt nicht nach Rüsselsheim.

Ausfälle, Busse statt Bahnen, Teilausfälle und Verspätungen werden also weiterhin ständige Begleiter der Nutzerinnen und Nutzer des ÖPNV sein. Wendet man sich von der zu recht gescholtenen Bahn ab, wird es besser. Für die Straßenbahn in Frankfurt am Main stehen zwei Langzeitbaustellen in der Liste. Nicht in der Liste steht der Einkauf neuer Straßenbahnzüge, die sehr schnell aus dem Verkehr gezogen wurden.

Qualitätsmängel. Darüber ist der RMV jetzt zum zweiten Mal gestolpert. Zuerst die gepriesenen Wasserstoffzüge für die Strecken dar Taunusbahnen, dann neue Straßenbahnen, die T-Wagen, für Frankfurt. Beschaffer waren zwar die fahma GmbH, eine Tochter des RMV, und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), aber in beiden Fällen hat offensichtich während der Beschaffungsphase das Qualitätsmanagement der Beschaffer versagt.

Personalmangel. Auf die Verkehrsunternehmen kamen offensichtlich geburtenschwache Jahrgänge und gleichzeitige Verabschiedungen in den Ruhestand völlig überraschend zu. Man hat sich nicht vorbereitet. Jetzt liest man von fehlendem Fahr-, Service- und Wartungspersonal, dazu von einem ständig hohen Krankenstand.

Infrastruktur. Die Infrastruktur ist vielfach marode. Brücken, Gleise Fahrzeuge und Technik, alles verschleißt und muss gewartet werden. Ein Verschieben auf den nächsten Haushaltsplan kann dringend notwendige Maßnahmen unnötig verteuern oder gar zerstörerich wirken. Auch hier wird kompetentes Personal benötigt, Parteizugehörigkeit verleiht keine Kompetenz!

Ein kurzer Blick auf die Riedbahn

Am vergangenen Samstag wurde der Abschluss der Sanierungsarbeiten auf der Riedbahn groß gefeiert. Eine Generalsanierung war es, die erste auf einem so langen Streckenabschnitt von der Deutschen Bahn durchgeführten. Man feierte. Vertreter der Bahn und unnötig viele Politiker feierten sich selbst. Keiner konnte bis dahin überprüfen, ob die Sanierung wirklich ein Erfolg war.

Keiner hat überprüft, ob alle Maßnahmen, die man sich vor Beginn der Arbeiten selbst ins Pflichtenheft geschrieben hat, auch wirklich ausgeführt worden sind. Keiner weiß, ob die verkehrenden Züge jetzt pünktlicher oder gar pünktlich sein werden. Die Zukunft wird es weisen.

Weihnachten in Unterliederbach?

Frankfurt am Main, Unterliederbach, Sieringstraße
Weihnachtliches Weiß pünktlich zum 1. Advent 2024 in der kleinen, unbedeutenden im Westen Frankfurts

Mehr oder weniger geschmackvolle Weihnachtsbeleuchtungen in Fenstern und auf Balkonen, eine einsame elektrische Eisenbahn im Fenster einer Apotheke und viele Karies fördernde Auslagen in den Lebensmittelgeschäften scheinen alles Weihnachtliche im Frankfurter Stadtteil Unterliederbach zu sein. Aber halt, nur wenige Meter von der Königsteiner Straße entfernt finden Suchende ein weihnachtlich geschmücktes Schaufenster eines Blumengeschätes. Tritt man näher, stellt man fest, dass der ganze Laden geschmückt ist.

Blumen-Hecktor, Frankfurt am Main Unterliederbach
Kenner werden erkennen, dass diese Aufnahme nicht fanz taufrisch ist, wahre Kenner werden allerdings sogar das Aufnahmejahr nennen können.

Musikalisch gibt es auch nichts Neues aus dem Stadtteil, was es im Zusammenhang mit Weihnachten zu vermelden gibt. Nach den beiden Kompositionen „Es ist uns ein Kindlein gebor’n” und „Die Welt erstrahlt so anders” von Andreas von Gunthen ist in den letzten beiden Jahrzehnten nichts mehr an meine Ohren geraten. Andreas von Gunthen? Den findet man auf YouTube.