Nacht der Museen – 40.000 erlebten sie mit

Bei wunderbar milden Temperaturen und einem der schönsten Frühlingsabende der vergangenen Wochen war die Nacht der Museen am Samstagabend, 10. Mai, sehr gut besucht: Die Türen von über 40 Museen in Frankfurt, Offenbach und Eschborn waren wieder bis spät in die Nacht geöffnet. Zwischen neuen Ausgrabungen und alten Gemälden, Elektrobeats und Kirchenschätzen konnte der Reichtum der Kultur in der Mainmetropole erlebt werden. Für rund 40.000 Besucherinnen und Besucher bespielten die Ausstellungshäuser ihre Innenräume, Höfe und Gärten. Am Museumsufer und auf dem Römerberg war der Andrang besonders groß. Vor vielen Museen bildeten sich lange Schlangen.

Kulturdezernentin: „Nacht ist seit Jahren ein Magnet für Kunst- und Kulturbegeisterte“

Erstmalig galt die Eintrittskarte zur Nacht der Museen nicht nur für die Shuttle-Busse, sondern auch als RMV Ticket, sodass sich die künstlerische Vielfalt der Nacht noch leichter entdecken ließ. „Kunst lebt davon, betrachtet zu werden. Und sie lebt davon, immer wieder neu präsentiert zu werden. Deshalb ist die Nacht der Museen so wertvoll und gleichzeitig seit Jahren ein Magnet für Kunst- und Kulturbegeisterte weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus, denn das Museumsufer in Frankfurt ist einmalig. Auf einer Länge von knapp zwei Kilometern reihen sich die Museen entlang des Mains und erstrecken sich in der Nacht der Museen bis weit nach Offenbach und zurück zum Nizza-Ufer. Bei fast schon sommerlichen Temperaturen wird die ganze Stadt zur Bühne“, resümiert Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Ina Hartwig.

Für den besten Überblick über die Nacht der Museen von der Städel-Terrasse oder vom Turm des Frankfurter Doms aus standen die Gäste bereits vor dem offiziellen Beginn der Veranstaltung an, über großes Interesse freuten sich auch in diesem Jahr wieder das Fischergewölbe in der Alten Brücke, das Kriminalmuseum und die Sternwarte des Physikalischen Vereins, die Einblicke von der Unterwelt bis ins Universum boten.

Zum Magneten wurden nicht nur die großen Häuser mit ihren spektakulären Ausstellungen, begeistert war das Publikum auch von den zahlreichen sonst nicht zugänglichen Orten und kleinen Entdeckungen wie dem Hindemith Kabinett im Kuhhirtenturm oder der Mitmachwerkstatt rund um Wetter, Klima und Kultur im SCAPE in Offenbach.

Große Vielfalt von spektakulären Ausstellungen bis hin zu Geheimtipps

Die Nacht der Museen gab auch dieses Jahr wieder einen einzigartigen Überblick darüber, was Frankfurt und Offenbach an Kunst und Kultur zu bieten hat: von aktueller Fotografie und Auseinandersetzung mit Umwelt und KI über Musik- und Clubkultur bis hin zu Rezeption internationaler Strömungen oder Utopien nachhaltigen Zusammenlebens.

Im Ostend öffnete die Europäische Zentralbank ihre Räume und führte durch die Ausstellung des Architekten der Großmarkthalle Martin Elsässer. Unter dem Motto „In Vielfalt geeint – Celebrating Europe“ präsentierte sie ihre Sammlung europäischer Kunst, während im Caricatura Museum ein gänzlich anderer Blick auf Europa geworfen wurde: Hier erfreute nicht nur die Kunst von Walter Moers, auch die Bilder von Rudi Hurzlmeier wurden diskutiert. Besonders spektakulär ging es im Museum für Kommunikation zu: mit Voguing und Drag Queens, mit Catwalk und Livemusik war bis spät in die Nacht Party angesagt.

100 Jahre Neues Frankfurt und Frankfurter Silberinschrift

Mit einer Doppelausstellung lockte das Museum Angewandte Kunst die Design- und Architekturliebhaber, gemeinsam den Auftakt zum großen Jubiläum 100 Jahre Neues Frankfurt bei Drinks und Livemusik unter Lichterketten im Museumshof zu feiern. Auf der anderen Mainseite begeisterte das Archäologische Museum die Gäste mit einem Sensationsfund: dem wohl ältesten Zeugnis des Christentums nördlich der Alpen: Der Frankfurter Silberinschrift. Während auch dieses Jahr wieder zahlreiche Besucherinnen und Besucher den Weg nach Eschborn nicht scheuten und die Kunstsammlung der Deutschen Börse entdecken, nutzten vor allem viele Familien die Gelegenheit, im Geldmuseum zu lernen, wie man Falschgeld erkennt und was Schreddergeld ist.

Erstmals dabei war dieses Jahr auch die Crespo Foundation mit ihrem Open Space, der bei DJ-Sounds und kühlen Getränken die Preisträgerinnen des „After Nature – Ulrike Crespo Photography Prize“ präsentierte.

Livemusik, Filme, Lesungen, Performances und Führungen für Familien

Workshops und Livemusik, Führungen und Filme, Lesungen und Performances machten auch 2025 die Nacht der Museen wieder so unverwechselbar vielseitig und zu einem Fest der Sinne. Zu Beats von House und Techno tanzten Nachtschwärmer im MOMEM an der Hauptwache bis in die frühen Morgenstunden, während im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum Live-Vertonungen von Oneshot-Filmszenen das Publikum begeisterten. Im Ikonenmuseum brachte das Duo von Johannes Zirkler und Johannes Weiß Akkordeonmusik von Bach bis in die Gegenwart zum Klingen, das Museum Judengasse entführte mit den Klezmer Sounds des Marc Crofts Ensembles und im Dom erklang die Orgel, die zu den größten Deutschlands zählt. Lesungen und Wortkunst reichten von Short Short Stories von Timon Osche im Klingspor Museum Offenbach über den Erdfrequenz-Podcast im Senckenberg-Museum bis hin zum Poetry Slammer Benedict Hegemann, der als Johann Wolfgang von Goethe im Gartensaal des Goethe-Hauses den berühmtesten Sohn der Stadt auferstehen ließ und auch sehr viele junge Menschen anlockte.

Mit zahlreichen Führungen sprachen auch dieses Jahr wieder die Museen speziell Familien an. Und das Städel war mit zwei Vertreterinnen feministischer Kunst, Annegret Soltau und Rineke Dijkstra, und Poetry Performances wie gewohnt ein Hotspot in der Nacht der Museen.

Mit dem erneut hohen Besucherandrang zeigte die Nacht der Museen, dass Kunst und Kultur in Frankfurt zum Selbstverständnis aller Bürgerinnen und Bürger gehört und das Museumsufer weit über die Stadt hinaus Menschen anzieht, die die Vielfalt der Museumslandschaft feiern wollen.

Fotos

Bilder von der Nacht der Museen 2025 stehen unterebox21 zum Download zur Verfügung. (Quelle: Stadt Frankfurt am Main)

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