Frankfurter Rundschau kann weiter erscheinen

Nachdem das Bundeskartellamt am heutigen Mittwoch der Übernahme der Frankfurter Rundschau (FR) durch die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), genauer der FAZIT-Stiftung Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH, zugestimmt hat, kann die FR in Zukunft weiter erscheinen. In welcher Form dies geschehen wird und mit welchen Inhalten, ist derzeit noch offen. Entsprechende Informationen sollten am morgigen Donnerstag fließen.

Die die FR herausgebende Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DuV), zu der auch noch eine Druckerei in Neu Isenburg gehörte, hat im vergangenen November Insolvenz angemeldet, da die Eigner nicht mehr Willens waren, jährliche Verluste im zweistelligen Millionenbereich hinzunehmen. Die Auflage der FR war in den letzten Jahren ständig gesunken, da Inhalte weg gespart und durch gesichtslose Berichte ersetzt worden waren. Die Einnahmen aus Anzeigen und Werbung sanken damit auch. Zum Schluss wurde nur noch der Lokalteil in Frankfurt verfasst.

Unter dem Schirm der FAZIT-Stiftung werden damit in Zukunft alle drei Frankfurter Zeitungen erscheinen. Neben der FAZ und der FR ist dies noch die Frankfurter Neue Presse (FNP). Für die Mitarbeiter der DuV ist die Übernahme der FR durch die FAZ kein Gewinn. Nur 28 Redakteure von einst deutlich über 400 Mitarbeitern werden übernommen werden.

11. Tage der Industriekultur Rhein-Main

Im Jahr 2013 finden die Tage der Industriekultur Rhein-Main wieder in der letzten hessischen Schulferienwoche  statt. Vom 13. bis 18. August 2013 wird es Veranstaltungen zu den Themen „Arbeitskultur — Unternehmenskultur” geben, wo auch die Namen Büchner und Sonnemann eine gewichtige Rolle spielen werden. Die Bestrebungen des ersten Vereinstags der deutschen Arbeitervereine vor einhundertfünfzig Jahren in Frankfurt am Main sind der Anlass hierfür. Das Programm für die Veranstaltungen in diesem Jahr wird ab dem 05. Juli 2013 erhältlich sein.

Höhepunkt 2012 – Sternfahrt nach Frankfurt-Höchst

Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH – Aus für die Druckerei

Hinter diesen Türen liegen Redaktion und Verwaltung der Frankfurter Rundschau
Hinter diesen Türen liegen Redaktion und Verwaltung der Frankfurter Rundschau

Die Druck- und Verlagshaus Frankfurt am Main GmbH (DuV), die die Frankfurter Rundschau (FR) verlegt und eine Druckerei in Neu Isenburg besitzt, hatte im November 2012 einen vorläufigen Insolvenzantrag gestellt. Im Januar 2013 wurde vom vorläufigen Insolvenzverwalter Frank Schmitt mitgeteilt, dass die FR im Februar weiter erscheinen wird, um weitere Verhandlungen mit Investoren zu ermöglichen.

Offensichtlich war es zu diesem Zeitpunkt allerdings schon eine ausgemachte Sache, dass die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) zusammen mit der Frankfurter Societät (FS) die FR übernehmen wird, denn ein weiterer Interessent, das türkische Medienhaus Estetik Yayincilik, musste sich erst selbst ins Gespräch bringen [1].

Nach einem Schreiben der Insolvenzverwaltung an die Mitarbeiter der DuV ist das Angebot von Estetik Yayincilik von der vorläufigen Gläubigerversammlung als nicht ausreichend erachtet worden. Das Geschäftskonzept sei nicht tragfähig und der angebotene Kaufpreis zu niedrig. Zudem seien angebotene Sicherheitsleistungen nicht ausreichend. Damit müsse der Betrieb der Druckerei eingestellt werden. FAZ/FS übernehmen nach diesem Schreiben 28 Redakteure der FR. Allen übrigen Mitarbeitern liegen Verträge für einen Wechsel in eine Transfergesellschaft vor.

Zur Übernahme der FR steht allerdings eine Entscheidung des Bundeskartellamts aus. Sollte diese nicht Zugunsten einer Übernahme durch FAZ/FS ausfallen, müsse das Verlagsgeschäft nach Aussage eines Sprechers der Insolvenzverwaltung zum 01. März 2013 eingestellt werden.

Währenddessen bekundet Estetik Yayincilik weiter sein Interesse an der kompletten Übernahme der DuV und spricht von einem Verstoß gegen deutsches Kartellrecht, wenn ein Unternehmen trotz Vorlage eines wirtschaftlich besseren Angebots zerschlagen werden würde, – Insolvenzverwalter und Gläubigerausschuss führen hier eine eigene Agenda.

 

 

Der Abstiegskampf (23) – drei Mal …

Drei Mal hat die Abwehr in diesem Jahr schon kein Tor zugelassen, drei Mal hintereinander hat Eintracht Frankfurt kein Tor erzielt. Und zum dritten Mal habe offensichtlich nicht nur ich eine Rot-/Gelbe-Karte für Karim Matmour befürchtet, weswegen er nach der Pause in der Kabine bleiben durfte. Es war ein hart umkämpftes Spiel, was die Zuschauer im Breisgau geboten bekamen, ein Spiel zweier Mannschaften, die wohl jeder zu Beginn der Saison viel weiter hinten in der Tabelle gesehen hat, – wie nahe doch der Kampf um den Klassenerhalt und die internationalen Plätze liegen kann.

Nachtrag vom 24. Februar, 20:00 Uhr: Der 23. Spieltag ist vorbei, und Eintracht Frankfurt befindet sich immer noch auf Rang Vier der Bundesligatabelle. Der Punkt gegen den SC Freiburg ist als Gewinn zu sehen, mehr war mit dieser wenig durchschlagkräftigen Offensive nicht drin. Alexander Meier strahlt derzeit keine Torgefahr aus, – fehlt ihm sein alter Freund Köhler? Gegen Borussia Mönchengladbach muss ein Sieg her, will die Eintracht nicht in den darauf folgenden schweren Spielen nach unten in der Tabelle durchgereicht werden.

Der Abstiegskampf (22) – Gegenwehr sieht anders aus

Lange hat es gedauert, bis ich mich von diesem Spiel erholt hatte. Bereits in einer Stunde geht es für Eintracht Frankfurt weiter im Kampf um den Klassenerhalt. Hoffentlich sehen wir gegen den SC Freiburg eine engagiertere Mannschaftsleistung als im sogenannten Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund. Schon nach zehn Minuten lagen die Dortmunder mit zwei Toren vorne. Auch mit dem Umstand, dass Dortmund nach einer halben Stunde nur noch zehn Mann auf dem Feld hatte, konnten die Frankfurter nichts anfangen. Nein, die Dortmunder schossen auch noch ein drittes Tor. Gegenwehr im Kampf um den Klassenerhalt sieht anders aus.

Arbeitskreis Sport- und Kulturhalle Unterliederbach trifft sich

Sport- und Kulturhalle Unterliederbach
Die Sport- und Kulturhalle Unterliederbach – der große Saal ist geschlossen

Am 18. März 2013, 19:00 Uhr, trifft sich der Arbeitskreis Sport- und Kulturhalle Unterliederbach erstmals in der Hans-Böckler-Straße 4 zu einem Informationsaustausch und zur Planung weiterer Aktivitäten. Unterliederbacher Bürgerinnen und Bürger, die an den Aktivitäten teilnehmen möchten, sind herzlichst eingeladen.

Der stetig wachsende Frankfurter Stadtteil Unterliederbach leidet schon seit geraumer Zeit an einem Mangel an Räumlichkeiten für den Schulsport und das Vereinsleben. Die Schließung des großen Saales der Sport- und Kulturhalle verschärft diese Problematik. Der Vereinsring Unterliederbach e.V. hat bereits eine Bedarfsanalyse erstellt, aber der zuständige Dezernent im Frankfurter Magistrat, Markus Frank, lehnt bisher eine Renovierung und Sanierung des Gebäudes aus Kostengründen ab, Kosten die jetzt entstehen, weil anstehende Renovierungen mit dem Hinweis auf einen Neubau jahrelang aufgeschoben wurden.

Der Vereinsring Unterliederbach e.V. hat, nachdem das Anliegen von allen Parteien im Ortsbeirat für die westlichen Stadtteile unterstützt wird, auf seiner Jahreshauptversammlung im Januar einen Arbeitskreis initiiert, der die Forderung nach einer Instandsetzung und Wiedernutzbarmachung des großen Saales auf eine breitere Basis stellen und über eine Unterschriftensammlung Druck auf die politisch Verantwortlichen ausüben soll.

Hotel Bossa Nova: Na Meia Luz

Wolfgang Stamm, Liza da Costa, Alex Sonntag und Tilmann Höhn
Wolfgang Stamm, Liza da Costa, Alex Sonntag und Tilmann Höhn im Neuen Theater Höchst

Wolfgang Stamm ist so einer. Will er nicht auffallen, versteckt er sich hinter einem großen Schlagzeug. Ansonsten wählt er einen kleineren Aufbau. Alex Sonntag streicht gelegentlich seinen Kontrabass, die (Klang-) Farbe kommt dann nicht aus dem Baumarkt. Tilmann Höhn erzählt Geschichten, zum Beispiel die vom erfolglosen Jazz-Trio. Oder auch ganz melodiöse auf seiner Gitarre. Und Liza da Costa singt mit wunderschöner Stimme.

Liza da Costa, Sängerin von Hotel Bossa Nova
Liza da Costa, Sängerin von Hotel Bossa Nova

Kürzlich waren Hotel Bossa Nova im Neuen Theater Höchst. Es war ein schöner Abend. Sie sangen (Liza und im Hintergrund manchmal auch Alex) und spielten meist eigene Stücke, deren Texte ich nicht verstand, aber deren Inhalt fühlbar war. Es waren meist Eigenkompositionen. Liza erzählte, über den Inhalt der Stücke und wie man zu den Themen gekommen war. Zeit ist ein wichtiger Bestandteil. Zeit ist direkt oder indirekt der Inhalt vieler Stücke, Zeit, die sich manch eine/einer heute nicht mehr nimmt.

Liza da Costa und Tilmann Höhn
Liza da Costa und Tilmann Höhn

Zeit sollte man sich für das neue Album von Hotel Bossa Nova nehmen. „Na Meia Luz” ist das nunmehr vierte Album der Band aus dem hessischen Wiesbaden und das zweite, welches auf dem Jazz-Label Enja erscheint. Alle Stücke sind von Hotel Bossa Nova selbst geschrieben und arrangiert. Sie wurden im vergangenen Juni an nur drei Tagen in einem Frankfurter Studio aufgenommen.

Der Bossa Nova dominiert, andere Strukturen und Rhythmen fließen ein. Die Stimme von Liza da Costa klingt angenehm, nicht so weich, wie die von brasilianischen Sängerinnen des Bossa Nova, aber auch nicht so hart, wie man sie von portugiesischen Sängerinnen her kennt. Die Rhythmusgruppe spielt bestimmt, Soli von Bass und Gitarre ergänzen die Musik zu einem stimmigen Ganzen, das Körper und Kopf bewegt. Als Vergleich fällt mir derzeit nur noch Celine Rudolph ein …

August Scheufler “On The Road”

August Scheufler
August Scheufler (Foto: Jürgen Lange)

August Scheufler ist mal wieder “On The Road”. Weit hat er es am 21. Februar 2013 allerdings nicht: Es geht von der kleinen unbedeutenden Straße im Westen Frankfurts nach Sachsenhausen ins Summa Summarum. In der Klappergasse 3 wird er, sich selbst auf dem Klavier begleitend, Stücke von seiner aktuellen CD „Schoyfler” singen. Anderes Material wird sicher auch noch hinzukommen, denn manches, was er im vergangenen Januar im Neuen Theater Höchst mit der Frankfurt City Blues Band dargeboten hat, eignet sich auch für die kleine Besetzung.

Der Abstiegskampf (21) – Jetlag für alle?

Carlos Zambrano war länger auf Reisen als geplant. So war dessen Einsatz heute fraglich, – Jetlag. Jetlag muss ansteckend sein, er hatte sich offensichtlich auf die anderen Eintracht-Spieler übertragen. Sebastian Rode hatte Glück, dass der Schiedsrichter sein Handspiel bei riesiger Flügelspannweite nicht pfiff, Sebastian Jung erschien gelegentlich erstaunlich langsam und nach vorne ging gar nichts. Einzig Kevin Trapp glänzte, durfte glänzen, da sich alle Spieler vor ihm schwer gegen engagierte Nürnberger taten. Der 1 FC Nürnberg war vor dem Spiel Vierzehnter in der Tabelle, die Eintracht Vierter. Auf dem Spielfeld war dieser Unterschied beim Kampf um den Klassenerhalt nicht zu erkennen.

Annette Schavan ist keine Bildungsministerin mehr

Nachdem ihr der Doktorgrad am vergangenen Mittwoch von der Philosophischen Fakultät der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität aberkannt worden war, ist Annette Schavan von ihrem Amt als Bildungs- und Forschungsministerin zurückgetreten. Die Promotion war ihr einziger Hochschulabschluss.

Wer sich mit Promotionsordnungen etwas auskennt und sich die Beweislage auf schavanplag wirklich angeschaut hat, kommt an dem Urteil nicht vorbei, dass Annette Schavan ihren Doktorgrad einst dadurch erworben hat, indem sie sich etwas freizügig aus der Sekundärliteratur bedient hat. Dementsprechend streng fiel auch das Urteil des Fakultätsrats aus: Dieser sah in der Art, wie Annette Schavan  mit der Sekundärliteratur umgegangen war, einen bewussten Akt der Täuschung.

Annette Schavan will ihren Doktorgrad vor Gericht verteidigen. Ob sie damit dem Wissenschaftsstandort Deutschland dient, sei bezweifelt. Der Doktorgrad wird hierzulande zu wichtig genommen, als Titel betrachtet meist leider wichtiger als eine dahinter stehende Leistung.