Archiv der Kategorie: Allgemein

Heinz Schenk ist tot

In der Nacht zum heutigen Donnerstag ist der Radio- und Fernsehmoderator, Schauspieler, Texter und Komponist Heinz Schenk im Alter von 89 Jahren in Wiesbaden gestorben. Heinz Schenk hörte ich erstmals in der Morgensendung des Hessischen Rundfunks „Frankfurter Wecker”. Den „Blauen Bock”, der lief Samstag nachmittags, hatte ich anfangs nur unter „Zwang” gesehen. Es war der Deal mit meinen Großeltern, um mir anschließend den „Beat Club” mit Uschi Nerke ansehen zu dürfen.

Die Rodgau Monotones haben ihm mit der Textzeile „Unser David Bowie heißt Heinz Schenk” schon vor Jahren ein musikalisches Denkmal gesetzt. Ruhe er in Frieden!

Schriftstellerin Stefanie Zweig gestorben

Am 25. April 2014 ist die in Frankfurt am Main lebende Schriftstellerin Stefanie Zweig im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben. Durch ihren Roman „Nirgendwo in Afrika” und dessen Verfilmung durch Caroline Link, der Film wurde 2003 mit einem Oscar ausgezeichnet, wurde sie weltbekannt.

Die Familie der 1932 in Oberschlesien geborenen späteren Autorin war 1938 vor dem Nazi-Regime nach Kenia geflohen. 1947 kam Stefanie Zweig nach Frankfurt am Main und besuchte bis zu ihrem Abitur im Jahr 1955 die Schillerschule im Frankfurter Stadtteil Sachsenhausen. Ab 1959 arbeitete sie in der Kulturredaktion der Frankfurter Abendpost/Nachtausgabe und zwischen 1963 und 1988 leitete sie das Feuilleton des Blattes. Bis zu ihrem Tod war sie als freie Journalistin tätig, meist für die Frankfurter Neue Presse.

Ihre Jugend arbeitet sie seit 1980 in einer Reihe von Romanen auf, die häufig Afrika zum Thema hatten. In „Irgendwo in Deutschland” beschäftigte sie sich dann mit ihrer Rückkehr nach Deutschland. Eine zwischen 2007 und 2011 erschienene Tetralogie, in deren Zentrum die Frankfurter Rothschildallee steht, gehörte zu den letzten Projekten der Autorin.

Stefanie Zweig wird am kommenden Dienstag auf dem Neuen Jüdischen Friedhof beigesetzt.

Tramrider – der historische Frankfurter Nahverkehr

Auf der Suche nach Informationen zum 12. Frankfurter Tag der Verkehrsgeschichte, der bereits am 04. Mai 2014 stattfinden wird, bin ich über eine Seite gestolpert, die zwar wenig mit dem öffentlich gefeierten Ereignis, dafür aber recht viel mit der Frankfurter Verkehrsgeschichte zu tun hat. Die Seite behandelt zwar „nur”, von einigen Abstechern in die fernere Vergangenheit abgesehen, die Geschichte seit Mitte der siebziger Jahre, liefert aber mehr Informationen zu den Straßenbahnen und Bussen, die in diesen Jahren auf Frankfurts Straßen unterwegs waren, als die Seite der Historische Straßenbahn der Stadt Frankfurt am Main e.V. (HSF).

Tramrider – der historische Frankfurter Nahverkehr” ist der Name der Seite.

Für mich brachten die Abbildungen und Texte Erinnerungen an die Mannheimer Straße, die Endhaltestelle Sandhof und auch an das „Mackie Messer”. In das „Mackie Messer” bin ich einst an Heilig Abend immer nach den Familienfeierlichkeiten eingelaufen, um diesen besonderen Tag bei Live-Musik ausklingen zu lassen. Später dann, das „Mackie Messer” war an die Kreuzung Mainzer Landstraße / Zimmerweg umgezogen und ich aus dem Frankfurter Westend nach Unterliederbach, nutzte ich den Umstand, dass der Betriebsschluss des Lokals mit dem Betriebsbeginn der Straßenbahnlinie 12 zusammenfiel.

Unterliederbach kommt auf tramrider.de nicht häufig vor. Ich konnte immerhin  ein Bild ausmachen, welches einen Bus der Linie 58 an der Ecke Sossenheimer Weg / Teutonenweg auf dem Weg zur Endhaltestelle Hoechst AG, Tor Ost zeigt. Auch Busse der Linie 59 sind mehrfach abgebildet, allerdings meist im Nachbarstadtteil Höchst.

Außer den Abbildungen von Straßenbahnen und Bussen und den Bildern von stark veränderten oder gar nicht mehr vorhandenen Linienwegen, finden sich auf der Seite noch Zeichnungen, alte Fahrpläne und eine Liste der Streckeneröffnungen und -stillegungen in den Jahren zwischen 1872 und 2011.

In Unterliederbach wird gebaut (III)

Neubau Garten-Carré Unterliederbach
Garten-Carré Unterliederbach – die Rückseite der Häuser entlang der Gotenstraße.
Neubau Garten-Carré Unterliederbach
Das Garten-Carré – Hausfront im Chattenweg.

In Unterliederbach entstehen Wohnungen. Die neuen Häuser entlang der Hunsrückstraße nahe der Kreuzung zur Wartburgstraße und zum Heimchenweg sind längst bezogen, in der Parkstadt und in der Engelsruhe entsteht neuer Wohnraum, während viele Menschen sich dort schon an ihrem neuen Zuhause erfreuen.

An der Gotenstraße baut derzeit der Bauverein für Höchst am Main und Umgebung eG. Garten-Carré Unterliederbach heißt das Projekt. Wohnanlagen müssen heute einen schicken Namen haben. Das macht sich gut in der Werbung. Zwei Adjektive stehen für die dort entstehende Wohnanlage, generationsübergreifend und Energie sparend. Ein großer Teil der Wohnungen wird barrierefrei zu erreichen sein, eine großzügige Gartenanlage den Kern der neuen Anlage bilden.

Neubau in der Königsteiner Straße
Energiesparhäuser in der Königsteiner Straße.

Früher gab es in Unterliederbach viele Tankstellen. Eine war recht klein. Sie hatte nur eine Zapfsäule und befand sich in der Nähe des alten Ortskerns von Unterliederbach. Eine gab es in der Gotenstraße, hier steht schon lange ein Wohnhaus, und zwei weitere auf der Königsteiner Straße. Eine der Tankstellen auf der Königsteiner Straße befindet sich immer noch dort, auf dem Gelände der zweiten gehen gerade die Bautätigkeiten ihrem Ende zu. Hier entstehen fünf Reihenenergiesparhäuser, die in den nächsten Monaten bezogen werden können.

Deutsche Digitale Bibliothek aus Unterliederbacher Sicht

Am 31. März 2014 ist die Deutsche Digitale Bibliothek (DDB) nach eineinhalbjähriger Beta-Testphase mit der Vollversion in den Regelbetrieb gegangen. Acht Millionen Datensätze stellt das Projekt von Bund und Ländern Suchenden zur Verfügung. Diese können hier nach Texten, Bildern und Filmen suchen. Die acht Millionen Datensätze aus Kunst und Wissen stammen von rund einhundert Institutionen und unterliegen unterschiedlichen Nutzungsbedingungen.

Ein Kurztest mit dem Stichwort „Unterliederbach” ist ernüchternd. Ganze zwölf Fundstellen gibt es. Die erste Fundstelle betrifft die evangelische Dorfkirche. Sieben schwarz-weiß Aufnahmen mit mageren Informationen zeigen Details der Kirche. Das Erstellungsdatum der Kirche wird mit 1716 angegeben.

Der zweite Fund ist ein Bild der Walter-Kolb-Schule. Ein Walter Schröder hat es geliefert. Schlicht „Straße” ist der dritte Fund betitelt. Er zeigt eine Aufnahme des Unterliederbacher Marktplatzes in der Blickrichtung nach Süden. Der nächste Fund zeigt neben anderen Wappen das Wappen von Unterliederbach am Römer in Frankfurt am Main.

Der fünfte Fund ist mit „Wohnhaus” betitelt und zeigt zwei Aufnahmen vom Marktplatz aus der Zeit vor 1920. Eine zeigt die Westseite des Marktplatzes, hier richtiger als Dorfplatz bezeichnet, die andere ist bereits unter „Straße” beschrieben. Weitere Bildfunde zeigen die alte Villa in der Wartburgstraße, heute ein Mehrfamilienhaus, die als Bevernsches Schlösschen bekannt ist, und das Innere der evangelischen Stephanuskirche..

Alle unter dem Suchbegriff „Unterliederbach” in der DDB auffindbaren Fotos stammen aus dem Bildarchiv Foto Marburg. Die übrigen fünf Fundstellen in der DDB stammen aus dem Landesarchiv Baden-Württemberg und befassen sich mit zwei Verurteilten, die in Unterliederbach geboren worden waren.

Es ist recht mager, was derzeit über den Frankfurter Stadtteil Unterliederbach in der Deutschen Digitalen Bibliothek gefunden werden kann. Die Daten sind teilweise unvollständig oder fehlerhaft und häufig ist man gezwungen auf ein anderes Quellarchiv zu wechseln. Die Deutsche Digitale Bibliothek ist noch am Anfang. Für wissenschaftliche Auswertungen ist der Datenbestand nicht ausreichend und zu mangelhaft katalogisiert. Das geht besser.

Eine Explosion und das schlechte Deutsch der Journalisten

Kann etwas an irgendetwas explodieren, was es nicht (mehr) gibt? Nein. Am Mittwoch, dem 19. März 2014, gab es einen lauten Knall in Frankfurt und Steine wirbelten durch die Luft. „Sprengladung explodiert am AfE-Turm“, titelte DIE WELT. N24 setzte noch einen drauf: „Frankfurter Uni: Sprengladung am AfE-Turm explodiert”. Am schönsten ist aber die Überschrift des Berliner Kuriers, der mit „Erneute Explosion am AfE-Turm – Bagger Schuld” auch noch vom eigentlichen Schuldigen an dieser Explosion ablenkt. Dafür, dass immer noch Explosivstoff auf dem Gelände, auf dem der AfE-Turm bis zum 02. Februar 2014 stand, herumlag, kann weder der Bagger noch der Baggerfahrer etwas.

Hoffen wir also, dass das Gelände zwischen Senckenberganlage, Robert-Mayer- und Georg-Voigt-Straße jetzt frei von Explosivstoffen ist und niemand dort zu Schaden kommt.

Der Abstiegskampf (29) – auf die Fans gehört?

1:4 hat Eintracht Frankfurt heute in der Commerzbank-Arena gegen den SC Freiburg verloren, gegen den SC Freiburg, der in dieser Saison vor dem Spiel gegen die Eintracht gerade mal 22 Tore geschossen hatte. Dabei war die Eintracht nicht einmal chancenlos, man ging nur wieder einmal äußerst schlampig mit den Chancen um. Die Abwehr der Frankfurter zeigte, dass sie langsam ist, viel zu langsam. Auch Kevin Trapp, der von vielen überschätzt wird, war nicht so richtig im Spiel.

Trainer Armin Veh hatte die Mannschaft offensiver aufgestellt als in den Spielen zuvor. Ob er dies aus eigener Überzeugung getan hat oder weil er sich die Kritik der Presse und der Fans zu Herzen genommen hat – letzteres wäre dumm – sei dahin gestellt. Er brachte sogar einen jungen Spieler: Marc Stendera wurde in der 74. Minute beim Stand von 1:3 für Alexander Madlung eingewechselt.

Für Eintracht Frankfurt wird es im Abstiegskampf langsam eng. Die Eintracht hat zwar an diesem Wochenende den Tabellenplatz halten können, aber die Mannschaften zwischen Rang 13 und dem Tabellenende sind weiter zusammengerückt. Der Verein muss nicht in Panik oder wilden Aktionismus verfallen, aber langsam sollte eine Strategie erkennbar werden, wie man gedenkt, die nötigen Punkte zum Klassenerhalt zusammenzubekommen. Nur auf Heimsiege zu setzen, wird da nicht ausreichend sein. Und das Rezept, Spiele gegen scheinbar unüberwindbare Gegner von vornherein verloren zu geben, ist auch gründlich in die Hose gegangen, – Carlos Zambrano feierte eben heute seine Gelbe Karte ab …

Georg-Voigt-Straße 10 in Frankfurt am Main besetzt

Seit dem heutigen Samstag ist das Haus Georg-Voigt-Straße 10 in Frankfurt am Main besetzt. Das Gebäude steht am Rande des zukünftigen Kulturcampus und gehört der ABG Frankfurt Holding, der größten Wohnungsbaugesellschaft der Stadt. Besetzer sind eine Gruppe von etwa dreißig linken Aktivisten, die unter dem Namen „L_rst*ll*” (Leerstelle) auftreten. Die Villen in der Georg-Voigt-Straße, in der Vergangenheit von der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main genutzt, befinden sich in unmittelbarer Nähe der Stelle, an der bis vor wenigen Wochen der AfE-Turm stand.

Nachtrag: Kurz vor 19 Uhr hatte die Polizei das Gebäude schon wieder geräumt.

Der Abstiegskampf (28) – Angsthasenfußball

Der Hamburger SV war schwach, Eintracht Frankfurt planlos, das Ergebnis ein für Eintracht Frankfurt blamables 1:1. Zwei Torchancen in einem solchen Spiel sind einfach zu wenig, auch wenn eine davon zum einzigen Treffer der Eintracht führte. Dann baut Kevin Trapp auch noch einen Oka und Carlos Zambrano findet sich zu fein, den Ball einfach wegzuschlagen.

Und Trainer Armin Veh? Dem fehlt offensichtlich das, was er einem jungen Spieler von Eintracht Frankfurt einst als Begründung dafür, dass er ihn nicht bringen könne, vorgeworfen hatte, – eine Strategie. Die Aufstellung deutete an, was kommen sollte, die Auswechslungen waren nicht nachvollziehbar.