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Zu früh gefreut?

in einer Pressemitteilung feierten sich am 19. Februar 2021 Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer noch alle Frankfurterinnen und Frankfurter und damit natürlich auch sich selbst für den Erfolg gegen den Corona-Virus. „Diesen Erfolg haben sich die Frankfurterinnen und Frankfurter hart erarbeitet“, ließen sie verlauten. „Ohne die Disziplin beim Maske tragen, ohne die beherzte Einschränkung der Kontakte und ohne die zahlreichen anderen Entbehrungen wäre es nicht möglich gewesen, die Infektionszahlen so deutlich zu senken.“

Ob des Lobes, der hier nur sehr stark verkürzt wiedergegeben ist, vergaßen Frankfurts Bürgerinnen und Bürger offensichtlich so viele Regeln, dass schon am Folgetag der schöne Wert der 7-Tage-Inzidenz von 48,6 schon wieder Schnee von Gestern war. Heute liegt die 7-Tage-Inzidenz für Frankfurt am Main bei 61,2. Verschwiegen soll hier allerdings nicht werden, dass der Wert noch zweimal die magische Grenze von 50 unterschritten hatte.

Folgt man den Zahlen im Bulletin Archiv des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration (HMSI) seit dem Oktober 2020, hatten Feldmann und Majer natürlich recht, begaben sich aber prompt in die Falle, sich selbst mangelnder Kenntnisse zu überführen. Die Menge der durchgeführten Testungen sollten mindestens als weiterer Parameter herangezogen werden. Sonst könnte man die Presse-Info der Stadt als misslungenes Wahlkampfmanöver missverstehen.

Nichtsdestotrotz bleibt es erstrebenswert, den Wert der 7-Tage-Inzidenz von 50 dauerhaft zu unterschreiten. Vielleicht sollten die Verantwortlichen in Frankfurt doch einmal nach Kassel schauen, wo die Inzidenz schon ein paar Tage das unteren Ende der Werte in den Land- und Stadtkreisen Hessens bildet.

Impfstart in der Frankfurter Festhalle

Heute fanden die ersten Impfungen gegen den Corona-Virus in der Frankfurter Festhalle statt. Odores (90) und Gisela (91) waren als erstes an der Reihe. Für den heutigen Dienstag standen 500 Impfdosen bereit, morgen sollen es bereits 1.000 sein und bis Ende Januar sollen fast 12.000 Personen geimpft worden sein.

Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer, die vor Ort waren, wiesen darauf hin, dass viele hochbetagte Bürgerinnen und Bürger Hilfe bei der Anmeldung zur Impfung bräuchten: „Schauen Sie nicht nur nach den eigenen Eltern und Großeltern. Manche haben leider keine Verwandte oder Bekannte, die bei der Anmeldung helfen können. Vielleicht gibt es in Ihrer Nachbarschaft oder im Haus der Eltern jemanden, der sich über Ihre Unterstützung bei den Formalitäten freut – oder wenn Sie den Kontakt zu den Hilfsangeboten der Stadt herstellen.“

Prof. René Gottschalk, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts, Feldmann und Majer betonten, dass das Ziel klar sei und dass alle Menschen, die eine Impfung wollen, sollen in den nächsten Monaten in der vorgegebenen Reihenfolge der Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) geimpft werden.