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16. und 17. Polizeirevier sollen zusammengeführt werden

Die Frankfurter Polizei plant die Zusammenlegung des 16. und 17. Polizeireviers, um die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Frankfurter Westen zu erhöhen und dadurch insgesamt mehr Polizistinnen und Polizisten „auf der Straße“ einsetzen zu können.

Die beiden Reviere sollen im Laufe dieses Jahres am Standort des 17. Polizeireviers zusammengelegt werden. Damit wird das neue 17. Revier, mit mehr als 150 Beamtinnen und Beamten, das größte und personalstärkste unter den Frankfurter Polizeirevieren darstellen. Dieses neue „Großrevier“ wird zukünftig für die Stadtteile Sossenheim, Unterliederbach, Sindlingen und Zeilsheim (bislang Revier 17) sowie Griesheim und Nied zuständig sein.

Innenminister Roman Poseck begrüßt das neue „Großrevier“ und erklärt: „Mit der Zusammenlegung des 16. und 17. Polizeireviers stellen wir die Polizei im Frankfurter Westen -zukunftsfest auf. Wir erhöhen so die Präsenz der Polizistinnen und Polizisten um 40%. Während dem 16. Polizeirevier bislang im Regelfall zwei Funkstreifen und dem 17. Polizeirevier drei Funkstreifen zur Verfügung standen, kann durch die Zusammenlegung in Zukunft grundsätzlich eine Mindestanzahl von sieben Funkstreifen gewährleistet werden. Mehr Polizei vor Ort steigert die objektive Sicherheit und das subjektive Sicherheitsgefühl. Durch die zusätzlichen Streifen kann die Reaktionsgeschwindigkeit der Polizei verbessert werden. Zudem erreichen wir mit der Zusammenlegung eine Effizienzsteigerung der Kräfte und sparen Kosten. Insgesamt stärken wir mit dem neuen „Großrevier“ die Sicherheitsarchitektur Frankfurts. Ich habe bereits im Vorfeld der Zusammenlegung mit den politischen Verantwortlichen über die Maßnahme gesprochen und für diese geworben.“

Die Planung sieht vor, dass das innen stark abgenutzte Gebäude, in dem das 16. Polizeirevier aktuell untergebracht ist, aufgegeben wird und die Dienststelle in die Räumlichkeiten des 17. Polizeireviers umzieht. Bei der Liegenschaft des 16. Polizeireviers handelt es sich um ein altes Wohnhaus, welches 1960 erbaut und ein Jahr später durch die Polizei bezogen wurde. Das Gebäude war ursprünglich nicht zu Zwecken der dauerhaften polizeilichen Nutzung vorgesehen und entspricht darüber hinaus nicht mehr den Anforderungen einer modernen und zeitgemäßen Polizeidienststelle, da die erforderlichen Sicherheitsstandards nicht mehr gewährleistet sind.

Den Bürgerinnen und Bürgern stehen durch die Fusion zukünftig im gesamten Revierbereich fünf, statt der bisherigen vier, Schutzfrauen bzw. Schutzmänner vor Ort zur Verfügung, die Sprechstunden anbieten werden. Der gemeinsame Arbeitsplatz ermöglicht eine noch engere Verknüpfung sowie Vereinfachung der gemeinsamen, teils stadtteilübergreifenden Arbeitsabläufe.

Mit dem Ortsbeirat der betroffenen Stadtteile steht die Frankfurter Polizei im Austausch. (Quelle: Polizeipräsidium Frankfurt am Main, Pressestelle)

Waffen- und Messerverbotszone in der EM-Fan-Zone am Main

Die Fan-Zone am Main ist während der Fußball Europameisterschaft gleichzeitig auch Waffen- und Messerverbotszone. Mit einer Verfügung entspricht die Stadt Frankfurt am Main einer Aufforderung des Bundesinnenministeriums.

„Wir werden als Stadt Frankfurt nach Absprachen mit dem Polizeipräsidenten Stefan Müller und dem Geschäftsführer der TCF, Thomas Feda, diesen Wunsch nachkommen. Zusammen mit meiner Kollegin, Ordnungsdezernentin Annette Rinn, habe ich heute eine entsprechende Verfügung unterschrieben. Sie gilt jeweils den ganzen Tag“, sagte Oberbürgermeister Mike Josef. Weiter betonte er: „Wir alle wünschen uns eine friedliche und freudige Fußball-Europameisterschaft. Wir werden zusammen mit der Landespolizei, die für die Sicherheit in Frankfurt verantwortlich ist, alles tun, was möglich ist, um Vorkommnisse zu verhindern. Mit der Waffenverbotszone in der Fanzone tragen wir auch dazu bei“.

Die Waffen- und Messerverbotszone ist vom 14. Juni bis zum 15. Juli 2024 in Kraft. Näheres ist dem Amtsblatt 2024, Nr. S2 (PDF) zu entnehmen. Vorstehende PDF-Datei enthält eine Karte, die den Geltungsbereich der Verfügung verdeutlicht.

Reflexartiger Ruf nach Aufweichung des Datenschutzes

In Brüssel ist ein Terroranschlag verübt worden, der viele Opfer forderte, Tote und Verletzte. Und schon äußern sich Politiker in der Richtung, dass der Datenschutz unsere Sicherheit gefährde, dass der Sicherheit Vorrang eingeräumt werden müsse. Was wollen sie uns damit sagen? Will man nicht eher vom eigenen Versagen, vom Versagen der eigenen Behörden ablenken?

Der Bundesminister des Innern, Thomas de Maiziére, forderte sogleich, dass Sicherheit über den Datenschutz zu stellen sei, und der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier will die Regeln des Datenschutzes auf den Prüfstand stellen. Beide folgen den Stimmen im Internet und an mancher Wahlurne, die aus der Bundesrepublik Deutschland einen Staat mit sicheren Grenzen machen wollen, einen Staat, wie es ihn auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland jahrzehntelang schon einmal gab.

Dabei sitzen die zuständigen Behörden schon auf zu vielen Daten, zu vielen unwichtigen Daten, die es fast unmöglich machen, die berüchtigte Nadel im Heuhaufen zu finden. Die Nadel wird immer kleiner, der Heuhaufen wächst. Die von vorgeblich verantwortungsbewussten Politikern vorgeschlagenen Lösungen, taugen meist nur noch dazu, im Nachgang Verbrechen wie in Brüssel aufzuklären, nicht aber sie zu verhindern.

Wie schnell liefen Informationen und Bewegungsprofile von den Attentätern von Brüssel durch die Medien. Man „weiß“ auf einmal, dass sie ausgebildet waren, wo sie sich zuvor aufgehalten haben. Eigentlich ist es klar, dass man sie nicht hätte aus den Augen verlieren sollen, ja dürfen. Einer der Attentäter ist nach Informationen aus der Türkei sogar mit Hinweis auf sein Gefahrenpotential von der Türkei nach Belgien ausgeliefert worden. Was hat man mit den Informationen gemacht?

Es werden Informationen gesammelt. Es werden täglich an öffentlichen und nichtöffentlichen Plätzen Unmengen von Videomaterial aufgezeichnet, Videomaterial, das meist von äußerst fragwürdiger Qualität ist, Datenschrott. Früher gab es in der B-Ebene vor dem Frankfurter Hauptbahnhof einen Posten, an dem Beamte vor Videomonitoren saßen, die dann eingriffen, wenn sie es für notwendig erachteten. Heute tönt gelegentlich eine Lautsprecherstimme durch den Frankfurter Hauptbahnhof, die Reisende mahnt, auf ihr Gepäck zu achten, weil Diebesbanden durch den Bahnhof zögen. Geht es noch? Die Polizei als Mahner und Kommentator?

Natürlich ist die Polizei stark von Einsparungen betroffen, natürlich gibt es zu wenig Personal, um gleichzeitig zu große Datenmengen zu sichten und Präsenz auf den Straßen zu zeigen. Aber das sind Fehler, die unsere Politiker zu verantworten haben. Nicht überall kann die Technik den Menschen ersetzen, Noch weniger kann sie einen Menschen ersetzen, der Erfahrung und Überblick mitbringt und, vielleicht noch wichtiger, seine Arbeit gerne macht.

Diese Politiker nutzen jetzt nach jedem Anschlag das gleiche Vokabular, weil sie Angst um die eigenen Macht haben, eine Macht, die sie an populistische Parteien zu verlieren fürchten, weil sie schon längst nicht mehr in der Lage sind, ihre Politik den Menschen im Land zu vermitteln. Wahlbeteiligungen zeigen sehr deutlich, wie arm es um die Demokratie in unserem Land bestellt ist. Werte sind nichts mehr Wert.

Viel schlimmer ist aber, dass die Politik erst die Rahmenbedingungen geschaffen hat, die Ghettos wie bei Brüssel, Paris oder anderswo ermöglichen, Keimzellen von Verbrechen, Mord und Terror. Diese Stadtteile sind ja nicht naturgegeben. Sie wurden von Menschen geschaffen, geplant. Auch diese Menschen sollten für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen werden.