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Nichts ist ewig – Oka Nikolov verlässt Eintracht Frankfurt

Oka Nikolov beim Benefiz-Spiel für die Leberecht-Stiftng in Oberrad
Eine Woche vor seinem ersten Bundesligaspiel in der Saison 2012/2013 – Oka Nikolov

Still und leise hat Eintracht Urgestein Oka Nikolov seinen vor dem letzten Spieltag der Saison 2012/2013 gerade erst um ein Jahr verlängerten Vertrag auflösen lassen, – ihn zieht es in die USA. Schon vor ein paar Jahren hatte er den Wunsch geäußert, dorthin zu wechseln, aber Eintracht Frankfurt besserte damals noch einmal sein Gehalt auf und Oka blieb.

In seiner letzten Saison bei Eintracht Frankfurt hatte Oka Nikolov keine Chance mehr auf einen Stammplatz im Tor, Kevin Trapp war einfach zu gut. Trotzdem war Nikolov sofort da, als der Stammtorhüter der Eintracht mit einem Handbruch ausfiel, – vor allem Okas Leistung im Spiel gegen Schalke 04 wird vielen Fans in Erinnerung bleiben.

Mit Oka Nikolov verlässt ein Sportler den Verein, der 22 Jahre lang dabei war und für Eintracht Frankfurt insgesamt 379 Ligaspiele bestritt.

VfB Unterliederbach bleibt in der Verbandsliga Mitte

Nach einem 3:0 über TuBa Pohlheim im Relegationsspiel am gestrigen Samstag verbleibt der VfB Unterliederbach in der Verbandsliga Mitte und sorgte damit im „Nachsitzen” für einen doch noch versöhnlichen Abschluss der Saison 2012/2013. Die Mannschaft von Trainer Andreas Pfaff siegte durch zwei Tore von Dennis Kollmeier und einen von Jens Paetzold verwandelten Foulelfmeter.

Startaufstellung im Champions League Finale

Heute Abend entscheidet sich ab 20:45 Uhr, wer das Champions League Finale bei den Herren gewinnt. Es ist klar, dass es eine Mannschaft aus Deutschland sein wird. Borussia Dortmund spielt gegen Bayern München.

Die Startelf der Bayern: Manuel Neuer; Philipp Lahm, Jerôme Boateng, Dante, David Alaba; Javi Martínez, Bastian Schweinsteiger; Arjen Robben, Thomas Müller, Franck Ribéry; Mario Mandzukic.

Reservebank: Tom Starke, Daniel van Buyten, Xherdan Shaqiri, Luiz Gustavo, Anatoliy Tymoshchuk, Claudio Pizarro, Mario Gomez.

Die Startelf des BVB: Roman Weidenfeller; Lukasz Piszczek, Neven Subotic, Mats Hummels, Marcel Schmelzer; Sven Bender, Ilkay Gündogan; Kevin Großkreutz, Marco Reus, Jakub Blaszczykowski; Robert Lewandowski.

Reservebank: Mitchell Langerak (Tor), Felipe Santana, Oliver Kirch, Sebastian Kehl, Moritz Leitner, Nuri Sahin, Julian Schieber.

Am Donnerstagabend haben die Frauen des VfL Wolfsburg das Champions League Finale gegen Olympique Lyon und damit das Triple aus Meisterschaft, nationalem und internationalem Pokalwettbewerb gewonnen.

 

Eintracht Frankfurt und Europa (34) – Nervenflattern in der Commerzbank-Arena

Die erste Halbzeit im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem VfL Wolfsburg ist vorbei. Wolfsburg führt. In Freiburg führt Schalke und in Hamburg steht es unentschieden zwischen dem dortigen Sportverein und Bayer 04 Leverkusen. Und in Mönchengladbach führt die Borussia gegen die Bayern aus München. In der Blitztabelle steht Eintracht Frankfurt auf Platz sechs, – noch.

Gleich nach der Halbzeitpause erzielt Bayern München den Ausgleich. Auch am Tabellenende geht es spannend zu, Hoffenheim befindet sich auf einem Abstiegsplatz, die Düsseldorfer müssten in die Relegation und Augsburg hätte das rettende Ufer erreicht.

In der 66. Minute muss Nikolov verletzungsbedingt ausgewechselt werden. Es kommt Aykut Özer. Immer noch stehen die Frankfurter auf Platz sechs. Für Aykut Özer ist es das Bundeligadebut. Auch in Dortmund muss der Torwart ersetzt werden, Roman Weidenfeller hat sich eine Rote Karte eingehandelt. Kevin Großkreutz steht dort jetzt im Tor, – ist das die Chance für Hoffenheim?

Derzeit sieht es richtig schlecht aus für die Düsseldorfer. Borussia Dortmund liegt gegen Hoffenheim im eigenen Stadion zurück. Und für die Frankfurter scheint es zu reichen, Leverkusen führt in Hamburg und in der Commerzbank-Arena ist gerade der Ausgleich gefallen. Wir sind in der 90. Minute.

Eintracht Frankfurt hat den Einzug in die Europa League geschafft.  Das Unentschieden gegen den VfL Wolfsburg hat gereicht. Beide Mitaufsteiger, die SpVgg Greuther Fürth und Fortuna Düsseldorf, müssen zurück in die 2. Bundesliga, die Hoffenheimer müssen in die Relegation. Bayern München ist Meister, Borussia Dortmund und Bayer 04 Leverkusen spielen in der Champions League und Schalke 04 in  der Champions League Qualifikation. Der SC Freiburg, und das ist wohl die größte Überraschung, spielt wie die Frankfurter in der nächsten Saison in der Europa League.

Mit dem heutigen Spieltag geht für Eintracht Frankfurt eine spannende und erfolgreiche Saison zu Ende. Jetzt gilt es zu feiern und sich auf einer kleinen Tour durch die hessische Provinz von den Fans auf dem Lande zu verabschieden, bevor die Vorbereitung auf die nächste Saison beginnt. Oka Nikolov wird den Frankfurtern noch ein weiteres Jahr erhalten bleiben, die Verlängerung seines Vertrages wurde vor dem heutigen Spiel bekanntgegeben.

 

Eintracht Frankfurt und Europa (32) – will da jemand ernsthaft hin?

Freitag Abend, Schalke 04 hat bei Borussia Mönchengladbach gewonnen und ist damit dabei, den vierten Rang in der Bundesligatabelle, der zur Teilnahme an der Champions League Qualifikation berechtigt, zu festigen. Borussia Mönchengladbach hat es mit diesem Ergebnis versäumt, an Eintracht Frankfurt vorbeizuziehen. Eintracht Frankfurt kann am Samstag den fünften Platz festigen, der an der Teilnahme in der Europa League berechtigt. Aber will man das wirklich?

Sportlich ist es ja interessant, sich international zu messen. Aber rechnet sich das auch? Fußball ist ein Geschäft, heute vielleicht mehr Geschäft als Sport. Da sind dann andere Faktoren zu beachten. Wenn zum Beispiel die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb dafür sorgt, dass man einen schlechteren Platz in der Bundesligatabelle einnimmt und damit auch im Ranking um die Fernsehgelder, weil der Kader des Vereins so schmalbrüstig aufgestellt ist, dass er die zusätzlichen Spiele nicht verkraftet, kann die Teilnahme an der Europa League teuer werden.

Samstag Nachmittag, die Eintracht-Fans wollen nach Europa, – „Schießt uns nach Europa” heißt es auf einem Transparent. Ob das die Spieler antreibt? Die Eintracht beginnt zumindest recht munter und drängt Fortuna Düsseldorf in die eigene Hälfte zurück. Der finale Pass der Frankfurter kommt allerdings meist zu ungenau, so dass aus der Überlegenheit keine Torgefahr resultiert.

In der dreißigsten Minute ist es dann endlich doch so weit, Alexander Meier staubt ab, nachdem der Torhüter der Fortunen einen Schuss von Lakic abprallen ließ. Die Pausenführung der Frankfurter ist verdient, weil die Eintracht immer wieder mit hohem Tempo nach vorne spielte. Fünf Minuten nach Wiederbeginn trifft dann auch Lakic, er verwandelt  eine Ecke von Inui per Kopf.

Zwölf Minuten vor dem Ende des Spiels erobert auf einmal Shahin auf der Höhe der Mittellinie den Ball, lässt Rode und Zambrano schlecht aussehen und versenkt den Ball im Tor der Frankfurter. Die Eintracht wackelt in der Folge, aber dann zeigt Meier, dass er es noch kann, den Abschluss Marke Traumtor. Der zwei Tore Abstand ist wiederhergestellt. Am Ende steht ein Sieg für Eintracht Frankfurt. Die Eintracht wird auch nach Abschluss des 32. Spieltages auf dem fünften Platz der Bundesligatabelle verweilen und sich am nächsten Wochenende mit den Werderanern in Bremen messen.

Nachtrag vom 5. Mai 2013: Der 32. Spieltag ist vorbei, und es hat den Anschein, dass der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt tatsächlich in die Europa League wollen. Alle Mannschaften, die noch im Rennen um die Europa League Plätze sind, dies sind Eintracht Frankfurt, der SC Freiburg, der Hamburger SV und Borussia Mönchengladbach, spielen am kommenden Samstag auswärts. Die Hamburger und die Eintracht spielen dabei gegen Mannschaften, die jeden Punkt im Kampf gegen den Abstieg benötigen. Mit einem Sieg wäre der Eintracht aus Frankfurt die Teilnahme an der Europa League sicher. Die Frankfurter haben sogar noch eine winzige Chance auf den vierten Tabellenrang. Um diesen zu erreichen, müsste Schalke 04 mit Blick auf das schlechte Torverhältnis der Eintracht in beiden verbleibenden Spielen patzen.

Eintracht Frankfurt und Europa (31) – Hop oder Top

Das Saisonende naht und Eintracht Frankfurt ist einer von neun oder zehn Vereinen, der sich noch Hoffnung auf ein Abschneiden machen kann, dass in der nächsten Saison die Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb erlaubt. Dabei belegt die Eintracht aktuell einen der drei Ränge, um die sich die Vereine von Schalke 04 (Rang 4) bis zum VfL Wolfsburg (Rang 13) an den letzten vier Spieltagen der Saison 2012/2013 balgen werden. Die Frankfurter könnten es sich einfach machen und die letzten vier Spiele einfach gewinnen: Dann wären sie in der nächsten Saison im internationalen Geschäft.

Die Frankfurter mögen es aber nicht einfach, – besser gesagt, die Spieler von Eintracht Frankfurt liefern derzeit keine konstante Leistung ab, so dass am  Ende der Saison außer dem Klassenerhalt, ein für einen Bundesligaaufsteiger gutes Ergebnis, eine Platzierung zwischen Rang 7 und Rang 11 herauskommen kann. Mit mangelnder Konstanz haben zum Ende der Saison aber auch alle anderen Vereine zu kämpfen, die sich noch Hoffnung auf Europa machen.

Der Prolog

Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau
Ingo Durstewitz, Harald Stenger, Bruno Hübner, Christian Heidel und Jan Christian Müller (v.l.)

Donnerstag, der 25. April 2013, auf dem Podium im Foyer der Frankfurter Rundschau haben sich die Manager von Eintracht Frankfurt und dem 1. FSV Mainz 05, zwei Vertreter der Frankfurter Rundschau und der ehemalige Pressesprecher der Deutschen Fußballnationalmannschaft, Harald Stenger eingefunden. Im Publikum Fans, Interessierte und eine ganze Reihe von Journalisten anderer Redaktionen, so auch Vertreter der Bild-Zeitung und des Kicker. Wolfgang Avenarius, bekannt für seine Sportfilme, hatte seinen Platz schräg hinter mir eingenommen.

Harald Stenger machte den größten Druck auf die Eintracht. Die Chance, in die Europa League einzuziehen, dürfe sich die Mannschaft nicht entgehen lassen. Aber er ergänzte auch, dass niemand im Stadion pfeifen dürfe, wenn es die Eintracht nicht schaffen solle.

Die beiden Vereinsvertreter taten derweil in der von Jan Christian Müller, Chefreporter Sport der Frankfurter Rundschau, moderierten Podiumsdiskussion nichts, um die Erwartungshaltung der Fans weiter zu schüren. Die Mainzer beschäftigen sich nach der Aussage von Manager Christian Heidel intern nicht mit dem Einzug ins internationale Geschäft, welches nach seinen Ausführungen auch nicht unbedingt ein gewinnbringendes sein muss, und Bruno Hübner führte aus, dass die Eintracht mit dem Klassenerhalt ihr eigentliches Saisonziel bereits erreicht habe. Das internationale Geschäft wolle man aber mitnehmen, wenn sich die Chance böte. Ingo Durstewitz, Frankfurter Rundschau, äußerte Verständnis für die Fans von Eintracht Frankfurt, deren Erwartungshaltung in Richtung Rang vier geht, der zur Champions-League-Qualifikation reichen würde, denn schließlich sei man lange genug demutsvoll durch die Stadt gekrabbelt.

Ein weiteres Thema, welches Harald Stenger ansprach, war die Außendarstellung des Mainzer Trainers Thomas Tuchel. Vor allem dessen Benehmen gegenüber den Schiedsrichtern zeuge nicht von Respekt. Thomas Tuchel ist dadurch auch häufig ein rotes Tuch für die Fans gegnerischer Mannschaften. Heidel verteidigte Tuchel als emotionalen Typen, auf den, wie auch auf Jürgen Klopp, halt die Kameras öfter gerichtet seien als auf Trainer, die sich als „Schiedsrichter-Flüsterer” betätigten. Und auch die Eintracht bekam noch ein Mal ihr Fett weg: Viele der vom Verein angesprochenen Nachteile wie zum Beispiel die Höhe der Stadionmiete seien hausgemacht und dem Handeln des Vereins in der Vergangenheit geschuldet.

Meist war sich das Podium einig, das Verhalten von Bayern München wurde gerügt, moderne Methoden des Scoutings befürwortet. Es wurde klar, dass Spielerberater häufig einen viel größeren Einfluss auf den Wertegang eines Spielers haben als die Vereine. Im aktuellen Fall von Sebastian Rode, der die Eintracht wohl 2014 verlassen wird, plädierte Durstewitz dafür, den Spieler sofort abzugeben.

Der 31. Spieltag

Die Freitags- und Samstagsspiele des 31. Spieltags sind vorbei und Eintracht Frankfurt befindet sich immer noch auf dem sechsten Rang der Bundesligatabelle. Der SC Freiburg hat sich nicht weiter von Eintracht Frankfurt abgesetzt und Borussia Mönchengladbach hat es nicht geschafft, an der Eintracht vorbeizuziehen. In den beiden heute stattfindenden Spielen stehen sich nur Mannschaften gegenüber, die noch eine Chance haben, einen der Ränge zu erreichen, die die Teilnahme am internationalen Geschäft erlauben. Schalke 04 nimmt derzeit den Platz ein, der zur Champions-League-Qualifikation berechtigt. Es folgen punktgleich der SC Freiburg und Eintracht Frankfurt. Bei einem Sieg oder Unentschieden der Frankfurter würden diese am SC Freiburg vorbeiziehen. Der Hamburger SV wiederum kann bei einem Sieg und gleichzeitigem Punktverlust der Frankfurter an diesen und dem SC Freiburg vorbeiziehen. Der 1. FSV Mainz 05 kann bei einem Sieg nur näher an die Spitze heranrücken, aber keine der drei heute noch spielenden Mannschaften überflügeln.

Die Ausgangslage ist für Eintracht Frankfurt eigentlich ganz einfach: Wenn die Frankfurter das heutige Spiel gewinnen, rücken sie mindestens auf den fünften Platz vor, können aber bei gleichzeitigem Punktverlust von Schalke 04 den vierten Platz in der Bundesligatabelle erreichen. Erreichen die Frankfurter ein Unentschieden in Mainz, setzen sie sich vor den SC Freiburg und werden den Spieltag mindesten auf Rang sechs beenden. Bei einer Niederlage sind sie dann allerdings auf die Hilfe von Schalke 04 angewiesen, um in den Rängen zu verbleiben, die zur Teilnahme am internationalen Geschäft berechtigen. Es bleibt spannend.

Das Spiel 1. FSV Mainz 05 gegen Eintracht Frankfurt

Das Spiel auf dem Platz beginnt nicht so verhalten wie die Podiumsdiskussion der Frankfurter Rundschau und auch die Anhänger beider Mannschaften zeigen viel Herzblut. Allerdings stehen beide Abwehrreihen stabil, so dass es fast fünfundzwanzig Minuten bis zur ersten Torchance dauert. Wetklo, der Torwart der Mainzer klärt dann noch stark bei  einer Direktabnahme Meiers wenige Minuten vor der Halbzeitpause. Die Sportredaktionen werden von einem intensiven Spiel schreiben. Eintracht Frankfurt befindet sich zur Halbzeitpause in der Blitztabelle auf Rang fünf.

Ivanschitz trifft für Mainz, aber das Schiedsrichtergespann hatte zuvor auf Abseits erkannt. Mainz wird stärker. Nach einer Stunde Spielzeit steht es immer noch 0:0 im Spiel zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt. In der 64. Spielminute wechselt Armin Veh offensiv, für die Mittelfeldspieler Aigner und Inui kommen die Stürmer Lakic und Occean. Zehn Minuten vor Schluss zieht Rode aus etwa fünfzehn Metern ab, aber Wetklo pariert den Schuss.

Das Spiel endet torlos. Die Eintracht liegt nun auf dem fünften Platz der Bundesligatabelle.

Rück- und Ausblick

Eintracht Frankfurt ist Tabellenfünfter, der Abstand zum Vierten, Schalke 04, hat sich vergrößert. Es geht eng zu auf den Plätzen fünf bis elf, nur sechs Punkte trennen die Mannschaften in dieser Region der Tabelle. Nächste Woche empfängt Eintracht Frankfurt Fortuna Düsseldorf. Fortuna Düsseldorf befindet sich mitten im Kampf um den Klassenerhalt, die Düsseldorfer werden kämpfen. Die Eintracht muss dagegen halten, sonst ist der Traum Europa ganz schnell vorbei. Oka Nikolov, der während de Spiels mehrfach behandelt wurde und der die meisten Abstöße von anderen hat ausführen lassen, ist bis dahin hoffentlich auch wieder fit.

Eintracht Frankfurt und Europa (30) – heute gegen Schalke 04

Es war vielleicht gar keine gute Idee, die Überschrift dieser Artikelserie zu ändern. Gut, den Abstiegskampf hat Eintracht Frankfurt in der Saison 2012/2013 schon hinter sich, aber Europa ist vielleicht doch etwas hoch gegriffen. Für einen Schreiberling wie mich ist es allerdings einfacher als für den Spieler auf dem Platz, die Ziele etwas höher zu stecken. Eintracht Frankfurt hatte ja auch den größten Teil des Kampfes um den Klassenerhalt von einer Tabellenposition aus bestritten, die für die Champions-League-Qualifikation ausgereicht hätte.

Derzeit, es sind im Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und Schalke 04 etwas mehr als zwanzig Minuten gespielt, ist das Spiel in Frankfurt das einzige an diesem Spieltag, in dem noch kein Tor gefallen ist. Das Positive daran ist, dass Oka Nikolov seinen Kasten bisher sauber gehalten hat.

Viele Eintracht-Fans sind seit Wochen unzufrieden, – zu Unrecht. Die Eintracht hat ihr Saisonziel, den Klassenerhalt, souverän erreicht. Sie hat mit ihrer Spielweise aber auch Erwartungen ausgelöst, und so träumten viele Fans schon von der Champions League, die, seien wir mal ehrlich, für diese Mannschaft etwas zu früh gekommen wäre.

Bald vierzig Minuten sind jetzt gespielt. Der alte Oka hat einen Elfmeter pariert und auch manch andere kniffelige Situation gelöst. Und Marc Stendera? Der schlägt Standards, wie man sie bei der Eintracht in der ganzen Saison noch nicht gesehen hat. Und bei seinem Lattentreffer hatte er richtig Pech. In der 41. Minute geht Eintracht Frankfurt in Führung. Marco Russ köpft das Tor nach einem Freistoß von Marc Stendera.

Zur Pause führt Eintracht Frankfurt verdient gegen Schalke 04. Beide Mannschaften haben bisher ein sehr gutes Spiel gezeigt, die Schalker aber zu viele Chancen liegen gelassen. Marcs Einsatz ist immens wichtig für die Mannschaft und Oka hat offensichtlich auch noch einmal einen richtig guten Tag.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit dann gleich eine Schrecksekunde für die Eintracht: Draxler spielt den Ball an die Grundlinie, Bastos spielt in die Mitte, Oka lässt nach vorne abklatschen und der gerade eingewechselte Pukki schiebt ein. Glücklicherweise hat das Schiedsrichtergespann den Ball zuvor im Toraus gesehen. Armin Veh wechselt. Für Bastian Okzipka kommt Constant Djakpa. Jetzt ist eine Stunde gespielt, Eintracht Frankfurt führt immer noch mit 1:0.

Puh, Nikolov macht das Spiel unnötig spannend, weil er einen Schuss von Draxler nach vorne abprallen lässt. Mit einer sehenswerten Parade gegen den Nachschuss von Pukki bereinigt er die Situation dann aber selbst.

Noch zehn Minuten sind zu spielen und es wird langsam Zeit, dass Armin Veh einen Stürmer bringt. Er hat jetzt doch einen Mittelfeldspieler, der Standards gefährlich vor das Tor bringt. Eine weitere vertane Chance von Matmour nach Zuspiel von Stendera später hat mich Armin Veh erhört: Er bringt Srdjan Lakic.

Warum dauert die letzte Minute eines Spieles manchmal eine Ewigkeit. Der Schlusspfiff erlöst die Zuschauer. Eintracht Frankfurt hat das Spiel gegen Schalke 04 gewonnen, – ganz ohne Jung, Meier, Schwegler und Trapp. Der zweite Anzug scheint besser zu sitzen als der Trainer glaubt.

Mein Fazit: Die Eintracht-Spieler können Fußball spielen, auch die von der Bank. Marc Stendera bekam seine Bewährungschance viel zu spät in der Saison. Wer solche Standards spielt, den sollte man auch bringen. Jungs Fehlen ist kaum aufgefallen und Russ hat erstaunlich effektiv gespielt. Ja, und der alte Oka hat heute trotz zweier Patzer die Punkte festgehalten. Das ist sein erstes zu Null in dieser Saison und sein erster gehaltener Elfmeter, – zwei hatte er ja schon in dieser Saison daneben oder darüber geguckt. Eintracht Frankfurt ist im Rennen um die Plätze, die Europa bedeuten, immer noch dabei.

Allerdings ist das Restprogramm der Frankfurter nicht so einfach, wie es scheinen mag. Mit dem 1. FC Mainz 05 und den Fortunen aus Düsseldorf trifft die Eintracht als nächstes auf zwei Mannschaften, gegen die sie in der Vorrunde sang- und klanglos untergegangen ist und der letzte Spieltag bringt mit dem VfL Wolfsburg einen Gegner, der in der letzten Zeit außergewöhnlich stark auf des Gegners Platz agiert.

Nachtrag vom 21. April 2013: Gestern wurde vor dem Spiel bekanntgegeben, dass Sebastian Rode nach der Saison 2013/2014 andere Pläne verfolge, also Eintracht Frankfurt nicht mehr zur Verfügung stehe. Umgehend wurden Gerüchte verbreitet und Sebastian Rode mit Bayern München in Verbindung gebracht. Der Spieler sah sich heute zu einer Stellungnahme veranlasst, die hier in vollem Wortlaut wiedergegeben wird:

Ich habe bei der Eintracht einen Vertrag bis Juni 2014 und fühle mich in Frankfurt auch sehr wohl. In Gesprächen mit den Verantwortlichen des Klubs habe ich frühzeitig deutlich gemacht, dass ich den Vertrag erfüllen, ihn aktuell aber nicht verlängern möchte.

Ich habe bei keinem anderen Verein unterschrieben und möchte meine ganze Kraft und Konzentration meiner Mannschaft und meiner Leistung widmen. Alles andere sind Spekulationen, die nicht von mir kommen und die ich auch nicht möchte. Mein derzeit einziges Ziel ist der Erfolg mit Eintracht Frankfurt. (Quelle: www.eintracht.de)

Sebastian Rode, unbestritten ein Leistungsträger der aktuellen Bundesligamannschaft, hat also entschieden, derzeit nicht mit Eintracht Frankfurt über die Laufzeit des aktuell laufenden Vertrages hinaus zu planen. Das ist sein gutes Recht und sollte auch von den Medienvertretern und Fans respektiert werden.

Eintracht Frankfurt und Europa (29) – mit dieser Leistung nicht

Für Eintracht Frankfurt scheint die Saison 2012/2013 gelaufen zu sein. Es sieht so aus, als würde die Eintracht für die Liga-Konkurrenten nur noch etwas Entwicklungshilfe leisten wollen, mehr scheint mit diesem Kader und diesem Trainer nicht mehr drin zu sein. Gut, der Klassenerhalt ist geschafft. Das Erreichen dieses Zieles war zu Beginn der Saison nach dem blamablen Auftakt im Pokal schnell in Frage gestellt. Aber bei allen Beteiligten kam die Lust auf mehr. Eintracht Frankfurt hat den Kampf um den Klassenerhalt weitestgehend von Rang 4 aus in der Tabelle bestritten. Aber in der Rückrunde lief bei den Frankfurtern nicht mehr allzu viel zusammen. Die in der Winterpause verpflichteten Spieler fanden nicht den Weg in die ersten Elf, die meisten Spieler scheinen derzeit überfordert. Vielleicht hätte Armin Veh am heutigen Sonntag die Akteure spielen lassen sollen, die im letzten Trainingsspiel die A-Mannschaft 1:0 besiegt haben?