Tag des offenen Denkmals und Tag der Frankfurter Verehrsgeschichte – eine Nachbetrachtung

Tag des offenen Denkmals in der Dorfkirche Unterliederbach
Einige ZuhörerInnen lauschen in der historischen Dorfkirche von Unterliederbach den Ausführungen von Kirchenvorstand Hans Wagner

Am 11. September 2011 fanden gleichzeitig der bundesweite Tag des offenen Denkmals und der Tag der Frankfurter Verkehrsgeschichte statt, Grund für einen kleinen Ausflug. Das Wetter war nicht optimal, aber bis auf wenige Tropfen blieb es wenigstens trocken.

Immer am zweiten Sonntag im September veranstaltet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den bundesweiten Tag des offenen Denkmals, an dem historische Gebäude und Stätten, die sonst selten oder gar nicht zugänglich sind, besichtigt werden können. Führungen und Vorträge bieten die Möglichkeit das Wissen der Besucher zu erweitern.

Für Frankfurt am Main waren in diesem Jahr 33 Denkmäler gelistet, eines davon ist die historische Dorfkirche im Stadtteil Unterliederbach. Die Ursprünge dieser Kirche gehen bis ins 12./13. Jahrhundert zurück. Grabungen ergaben, dass Teile des Fundaments aus Backsteinen im Fischgrätenverband ausgeführt sind, was auf diese Zeit hinweist. Schriftliche Belege gibt es nicht. Es ist davon auszugehen, dass die Unterliederbacher Dorfkirche damals eine einfache Saalkirche war.

Noch vor der Reformation in Unterliederbach im Jahr 1527 ist das Gebäude um einen kleinen Chorraum erweitert worden. Für 1584 ist die „Reparation” von Kirche und Chor belegt. 1680 wurde die Westempore errichtet, damals noch mit einem Aufgang im Kircheninneren. 1716 wurde der Chor um 3,6 m verlängert und Nordempore und Eingangsbau errichtet. Diese Arbeiten wurden vom Frankfurter Stadtmaurermeister Daniel Keyser ausgeführt.

1753 wurde die Orgelempore errichtet und 1754 die erste Orgel eingebaut. Nach Franz Bösken ist die Orgel von dem Orgelbauer Johann Christian Köhler aus Frankfurt am Main gebaut worden. Die Barockorgel wurde 1990 durch einen Neubau der Firma Schuke, Berlin, unter Verwendung des originalen Orgelprospekts ersetzt.

Das Kruzifix stammt aus dem Jahr 1760 und wurde vom Holzbildhauer Johann Paul Eckhard aus Darmstadt geschaffen. Der Kirchhof war bis ins Jahr 1872 Friedhof der Gemeinde. Einige sehenswerte Grabsteine sind dort noch erhalten.

Zwei historische Straßenbahnzüge mit C-Triebwagen (links) und D-Triebwagen (rechts)
Zwei historische Straßenbahnzüge im Verkehrsmuseum Frankfurt am Main mit einem C-Triebwagen (links) und einem D-Triebwagen (rechts)

Das Verkehrsmuseum in Frankfurt am Main Schwanheim war das nächste Ziel. Hier steht noch das alte Haltestellengebäude aus den Zeiten der Waldbahn, die zwischen der Untermainbrücke in Sachsenhausen und Schwanheim verkehrte. Die Strecke wurde später in das Frankfurter Straßenbahnnetz eingegliedert. Im nebenan stehenden Museum kann man angefangen mit der ersten Pferdebahn Straßenbahnen und Busse der verschiedensten Epochen besichtigen. Ergänzt wird die Ausstellung durch technische Einrichtungen, Uniformen und Fahrkarten aus der Vergangenheit der städtischen Verkehrsunternehmen. Anlässlich des Tags der Verkehrsgeschichte wurde das Angebot noch durch einen Rüstwagen Schiene der Frankfurter Feuerwehr, einem Gelenkbus und einen modernen Bus mit Anhänger (Maxi Train), der durch sein Lenksystem viel wendiger als ein Gelenkbus ist, ergänzt. Fahrten mit historischen Straßenbahnzügen quer durch Frankfurt und mit historischen Bussen rundeten das Programm ab.

Zug im Frankfurter Feldbahn-Museum
Zug mit kleiner Dampflokomotive im Frankfurter Feldbahnmuseum

Das Frankfurter Feldbahnmuseum am Römerhof widmete sich dem Thema „Von der Landwirtschafts-Feldbahn zur Kleinbahn”. Umfangreiches Lok- und Wagenmaterial, der Blick in die Lokomotivwerkstatt, Modellbahnanlagen und Mitfahrgelegenheiten ergaben recht umfassende Eindrücke zum Thema der Veranstaltung.

Das Betriebsgelände der Historischen Eisenbahn Frankfurt e.V. in der Intzestraße wurde in alten D-Zug-Wagen erreicht, die – nicht ganz standesgemäß – von einer Diesellok der Frankfurter Hafenbahn und einer weiteren Kleindiesellok bewegt wurden. Die Frankfurter Hafenbahn bildet allerdings einen wichtigen Teil Frankfurter Verkehrsgeschichte, verband sie doch einst als sogenannte Verbindungsbahn die Frankfurter Westbahnhöfe mit dem Hanauer Bahnhof im Osten der Stadt. Das war im 19. Jahrhundert. Nach dem zweiten Weltkrieg, als alle Frankfurter Eisenbahnbrücken zerstört waren, ist diese Strecke noch einmal in den Fernverkehr eingebunden worden.

Zug der HE an der provisorischen Haltestelle "Inzetraße 34"
Wendezug der HE an der provisorischen Haltestelle „Intzetraße 34”

Auf dem Betriebsgelände der Historischen Eisenbahn Frankfurt war die Güterzuglokomotive 52 4867, eine Reihe von Reisezugwagen und eine weitere Kleindiesellok ausgestellt. In der Halle konnte man den Stand bei der Aufarbeitung von V36 406 betrachten. Modelle verschiedener Lokomotiven und Reisezugwagen ergänzten das Angebot.

Eine Galerie mit weiteren Bildern zu den Veranstaltungen wird demnächst online gehen.

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