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Zweitausendeins-Frankfurt: Der Laden schließt

Zweitausendeins-Frankfurt, der Laden mit Sommerkaffee
Kaffee gab es hier auch schon einige Zeit nicht mehr, jetzt schließt der Laden. Es war der letzte Zweitausendeins-Laden. Es bleiben der Versand und Shop-in-Shop-Geschäfte.

1974 öffnete der erste Zweitausendeins-Laden in Frankfurt am  Main, seit 1977 befindet er sich im Parkhaus Hauptwache am Kornmarkt. 2013 war es der einzige Laden, der von Franchise-Nehmern übernommen wurde, 2017 ist es das letzte Ladengeschäft. In den nächsten Tagen schließt auch dieses.

Franchise-Nehmer waren ehemalige Zweitausendeins-Mitarbeiter. Ihr Engagement zahlte sich nicht aus. Sie versuchten einiges, lokale Autoren und Musiker wurden herausgestellt, den Kunden die Gemütlichkeit eines Straßencafés geboten und so manches musikalische Fest organisiert. Es half nichts, die Umsätze sanken …

Live-Musik am vergangenen Wochenende

Wer Live-Musik hören will, muss Unterliederbach meist verlassen. Gut, es gibt Konzerte in der Jahrhunderthalle, manchmal auch in der Fraport-Arena und einmal im Jahr sogar auf dem Gelände der Ludwig-Erhard-Schule und auf dem Marktplatz, aber es gibt in Unterliederbach nicht einmal eine Musikkneipe. Den Musikkeller in der Sport- und Kulturhalle Unterliederbach gibt es auch nicht mehr.

Überhaupt die Sport- und Kulturhalle, eine Hülle, die noch als Umkleideraum dient. Eine Arbeitsgemeinschaft gibt es, die sich für die Nutzbarmachung der Halle einsetzt. Tut sie das wirklich? Will man nicht nur die Gemüter beruhigen, dafür sorgen, dass rund um die Halle einfach nur Ruhe herrscht? Fortschritte in den Gesprächen mit der Stadt werden gemeldet, fast zwei Jahre später ist von einem Fortschritt bezüglich der Nutzbarmachung der Halle immer noch nichts zu sehen. Unterliederbach bleibt ein Stadtteil ohne Kultur, ohne Möglichkeiten, eine Ausstellung, eine Lesung oder ein kleines Konzert durchzuführen, – Kultur hat auch mit Öffentlichkeit zu tun.

Freitagabend: Jürgen Kronenburg im Biergarten des Schlosscafés in Höchst

Jürgen Kronenburg vor dem Schlosscafé in Frankfurt am Main Höchst

Am Freitagabend ging es nach Höchst. Jürgen Kronenburg spielte vor dem Schlosscafé. Er hatte seine Stimme und zwei Gitarren dabei. Die rote, eine Elektrogitarre, stand dekorativ in der Ecke, wurde den gesamten Abend nicht genutzt. Es war nicht viel los, gleichzeitig lief das Fußballländerspiel Deutschland gegen Polen. Aber es waren so viele Gäste da, dass es sich lohnte, diese zum Mitsingen zu animieren. Jürgen Kronenburg spielte Songs, die die meisten Zuhörerinnen und Zuhörer kannten, Kompositionen vin Bryan Adams, Bob Dylan, Marius Müller-Westernhagen, John Denver, Lennon-McCartney und anderen. Das ältere Material schien besser anzukommen. Hey Jude hieß die Zugabe.

Samstagmittag: Jen N Tom T-Dee  auf dem Kornmarkt

Jen N Tom T-Dee auf dem Kornmarkt, Frankfurt am Main

Der Kornmarkt befindet sich in der Nähe der Hauptwache. Hier gibt es das älteste Parkhaus Frankfurts und die Möglichkeit alle Kaffeesorten zu trinken, die ihren Ursprung in Frankfurt haben. Hier kann man noch Bücher, CDs und Videos kaufen, zu essen  gibt es und sogar ein Spezialgeschäft für Pfeifen und Tabakwaren. Und manchmal spielt dort sogar Live-Musik. Am Samstag waren es Jen N Tom T-Dee, die dort auftraten. Das Duo, Jen sang und spielte Gitarre und Tom sang, spielte Gitarre und Mundharmonika, präsentierte Lieder von Bob Dylan, Neil Young, Udo Lindenberg und anderen Künstlern. Es war der Tag des Kaffees, den der Zweitausendeins-Laden in Frankfurt feierte.

Zweitausendeins feiert zwei Jahre freundliche Übernahme

Zweitausendeins-Frankfurt, der Laden mit Sommerkaffee
Zweitausendeins-Frankfurt, der Laden mit Sommerkaffee

Am Samstag, dem 04. Juli 2015, feiert Zweitausendeins-Frankfurt, der Laden unten im Parkhaus Hauptwache, am Kornmarkt zwei Jahre freundliche Übernahme. Zwei Jahre ist es jetzt her, dass Mitarbeiter des Ladens diesen übernommen haben, um ihn vor der Schließung zu bewahren und damit auch ein Stück Frankfurter Einkaufskultur zu erhalten. Der einst mit seinen Läden recht erfolgreiche Zweitausendeins Versand hatte 2013 beschlossen, diese nicht mehr weiter zu führen.

An diesem Samstag wird gefeiert, ab 11:30 Uhr gibt es viel Musik von Thommes + Band, Harvest Moon, Jens Breidenstein und den DoubleDylans. Dazu können Roter Röster, kalte Getränke und ein paar Kleinigkeiten zum Essen genossen werden.

Zweitausendeins-Frankfurt – das Fest

Zweitausendeins-Frankfurt feiert heute ein Jahr freundliche Übernahme, 40 Jahre Zweitausendeins-Laden und 45 Jahre Zweitausendeins-Versand. Es feiern die Mitarbeiter, ehemalige Mitarbeiter, Musiker und Kunden. Die meisten Gesichter kennt man. Da ist zum Beispiel das von Detlef Kinsler, Fotograf, Musikredakteur und Autor, von dem man sagt, dass er immer da ist, wenn eine Musikerin auftritt.

Zuerst spielen Septembersong, die Band von Konny Künkel, Heinz Hess und Jay Schreiber. Dreistimmiger Gesang auf drei akustischen Gitarren begleitet. Viele der Songs, die sie interpretieren, sind so unbekannt, dass sie sie auch als ihre eigenen ausgeben könnten. Spitze ist die Zugabe, die sie sich selbst geben, „Dancing Queen” von Abba. Detlef ist noch nicht zu sehen.

Jen & Tom sind extra von Worms her nach Frankfurt gekommen. Sie lieben Bob Dylan und Neil Young. Dementsprechend ist ihr Set aufgebaut. Eine Version von John Denvers „Leaving on a Jet Plane” bleibt noch im Ohr hängen und natürlich die akustische Version des Black Sabbath-Klassikers „Paranoid”. Detlef taucht auf.

Es beginnt zu regnen. Unter dem kleinen Zeltdach wird es eng. Sechs Musiker drängen sich jetzt dort: Lady Blah Blah und ihre Jungs. Nein, es sind Harvest Moon und der Name der Band lässt es ahnen: Sie lieben Neil Young. Zwei Gitarren, Bass, ein Mini-Schlagzeug und Akkordeon begleiten eine Sängerin. Detlef ist noch da.

Der Akku ist leer. Keine Bilder von den DoubleDylans, keine Bilder von Wolf Schubert-K. und seiner Blues Band und auch keine Bilder von Manfred Häder. Shame on me.

Ein Jahr freundliche Übernahme

Zweitausendeins Frankfurt - der Laden im Parkhaus Hauptwache
Zweitausendeins Frankfurt – der Laden im Parkhaus Hauptwache

Zweitausendeins ist ein Versand, bei dem ich in den 45 Jahren seines Bestehens nie etwas bestellt habe. Zweitausendeins Frankfurt ist ein Laden, in dem ich seit 40 Jahren einkaufe, zunächst in der Nähe des Eschenheimer Turmes, bald aber in den am Kornmarkt unten im Parkhaus Hauptwache liegenden wunderbar engen Räumlichkeiten. Das sollte sich ändern, als man den Laden durch Hinzunahme des Nachbarladens erweiterte. Es blieb aber eng, da nun Rucksäcke in Mode kamen.

Irgendwann kam ein anderer Versand und im Zweitausendeins-Laden wurde es merklich leerer. Der Laden sollte geschlossen werden. Dies gefiel den Mitarbeitern nicht. 2013 gab es eine freundliche Übernahme und am Samstag, dem 5. Juli 2014, wird man feiern. Um 11 Uhr soll es vor dem Laden los gehen. Jen & Tom werden aufspielen, Septembersong, Harvest Moon, Wolf Schubert-K. & The Sacred Blues Band und die Double Dylans.

Ich wünsche den Machern Robert Egelhofer und Konny Künkel und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ladens weiterhin viel Erfolg und dass ihr Konzept, zusätzlich zum Zweitausendeins-Angebot lokale Künstler zu vertreiben, einem größeren Publikum bekannt wird. Und mir wünsche ich, dass ich weiterhin einen kleinen Einkauf mit einer Tasse Kaffee beim Besichtigen meiner Beute im Wacker gegenüber beschließen kann, – man ist ja bekennender Egoist.

Zweitausendeins – da war doch was

Zweitausendeins Frankfurt - der Laden im Parkhaus Hauptwache
Zweitausendeins Frankfurt – der Laden im Parkhaus Hauptwache

Zweitausendeins liegt weit zurück. Im Jahr 1974 schien Zweitausendeins unendlich fern in der Zukunft. Dabei lag der Laden wiederum recht nah, mitten in Frankfurt im Parkhaus Hauptwache. Der Laden war klein und immer voll. Voll? Knallvoll! Wenn damals Rucksäcke schon eine solche Verbreitung gehabt hätten wie heute, wäre es Tag für Tag zur Katastrophe gekommen. Rücksicht war beim Einkauf angesagt, ein Begriff, den RucksackträgerInnen nicht kennen.

Schallplatten und Bücher gab es dort. Ich war meist wegen der Schallplatten dort. Die Schallplatten von Mood-Records gab es nur bei Zweitausendeins. Der Wechsel zur CD wurde vollzogen. Es gab obskure CD-Pakete zu kaufen. Meist ging ich nach dem Einkauf erst einmal in das nächst gelegene Café und studierte meine Beute. Der Inhalt der Booklets wurde aufgesogen lang bevor der erste Klang der Musik mein Ohr erreichte.

Die Bücher von Douglas Adams lernte ich hier kennen. Bildbände des Taschen Verlags erstand ich hier zu einem meist stark reduzierten Preis. Der Laden in Frankfurt wurde größer und verlor an Charme. Das Personal behielt den seinen.

Dann kam das Internet. Zweitausendeins, der Versand, bekam eine hakelige Internet-Seite. Die machte keinen Spaß. Der Laden war zudem für mich nur noch samstags zu erreichen. Wenn ich abends nach der Arbeit die Frankfurter Innenstadt erreichte, schloss der Laden gerade seine Türen. Es wurde immer seltener dort eingekauft.

Zweitausendeins ging es schlechter. Die Besitzer wechselten, das Programm wurde weniger attraktiv. Irgendwann kam die Nachricht, dass die Läden geschlossen werden sollten.In Frankfurt haben ehemalige Mitarbeiter den Laden als Franchise-Nehmer übernommen, eine Nachricht, die erst sehr spät in die kleine, unbedeutende Straße im Westen Frankfurts drang …