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Start der Bauarbeiten für den RTW-Tunnel am Bahnhof Frankfurt-Höchst

Die Regionaltangente West (RTW) GmbH hat mit den Bauarbeiten für den neuen Tunnel am Bahnhof Höchst begonnen. Ziel des Bauvorhabens ist die Unterquerung des Bahnhofs, um die künftige Streckenführung der Regionaltangente West zu ermöglichen und so einen wichtigen Baustein für die neue tangentiale Schienenverbindung im Westen der Region Rhein-Main zu schaffen.

Der Bauabschnitt zählt zu den anspruchsvollsten im gesamten Projekt: Zahlreiche kreuzende Bahnlinien, dichter Zugverkehr und begrenzte Sperrzeiten erfordern eine präzise und eng getaktete Koordination. Die Arbeiten erfolgen deshalb über mehrere Bauphasen hinweg und erstrecken sich über rund vier Jahre. In enger Abstimmung mit der Deutschen Bahn wird ausschließlich in den dafür vorgesehenen Sperrpausen gearbeitet, damit der laufende Zugverkehr weitgehend aufrechterhalten werden kann.

Bereits seit August läuft die Baufeldfreimachung. Dazu gehören Kabeltiefbauarbeiten in teilweise offener Bauweise um neue Querungen, Anbindungen an Kabelhäuser/Kabelschränke und Schächte für die neuen Kabelquerungen herzustellen. Auch neue Oberleitungsmasten müssen gegründet werden. Damit die Baustelle sicher bleibt sowie Züge weiterfahren, werden Trenner an der Oberleitungsanlage eingebaut, die den Strom bei Bedarf unterbrechen.

Für die gesamten Baumaßnahmen am Bahnhof Höchst werden aufgrund der hohen technischen Anforderungen und der Vielzahl beteiligter Gewerke mehr als 100 Millionen Euro veranschlagt.

„Mit dem Tunnelbau am Bahnhof Höchst starten wir in eine besonders herausfordernde, aber zentrale Etappe der Regionaltangente West“, erklärt Horst Amann, Geschäftsführer der RTW Planungsgesellschaft. „Unser Ziel ist es, die Arbeiten so umzusetzen, dass der Bahnbetrieb gesichert bleibt und Beeinträchtigungen für Pendlerinnen, Pendler und Anwohnende so gering wie möglich ausfallen.“ Sollten einzelne Maßnahmen mit erhöhter Lärmentwicklung verbunden sein, werde die RTW die betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner rechtzeitig informieren.

Bürgerinformationsveranstaltung am 17. September

Um die Öffentlichkeit umfassend und transparent einzubinden, lädt die RTW GmbH am Mittwoch, 17. September, zur fünften Bürgerinformationsveranstaltung ein. Die Veranstaltung findet um 18.30 Uhr im Saalbau Bikuz in Höchst, Michael-Stumpf-Straße 2 / Gebeschusstraße 6-19, statt. Dort werden die kommenden Bauarbeiten im Detail vorgestellt und Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet.

Das Projekt in der Übersicht

Die RTW wird mit einer Länge von rund 52 Kilometern die Gemeinden im Westen und Südwesten Frankfurts verbinden und neue Direktverbindungen zum Flughafen Frankfurt schaffen. Sie entlastet damit den Frankfurter Hauptbahnhof und den City-Tunnel und erspart Tausenden von Reisenden das Umsteigen. Nach der Fertigstellung werden zwei Linien auf der Strecke verkehren, die insgesamt 28 Haltestellen anfahren, darunter auch zwölf bestehende S-Bahnhöfe – ein wichtiger Schritt für den Ausbau des Frankfurter Nahverkehrs. (Quelle:Stadt Frankfurt am Main)

Letzter Dampfzug durch den alten Eppsteiner Tunnel

52 4867 läuft mit Verspätung in den Eppsteiner Bahnhof einDer alte Eppsteiner Tunnel stammt noch aus der Frühzeit der hessischen Eisenbahnen. Zwischen 1875 und 1877 wurde er von der Hessischen Ludwigsbahn erbaut. Dabei wurde der Tunnel sogleich zweigleisig konzipiert, obwohl die Strecke bis ins Jahr 1914 nur eingleisig ausgebaut war. Die Gleise der Main-Lahn-Bahn verschwinden kurz hinter dem Bahnhof Eppstein für zweihundert Meter unter einem Felssporn.

Ritter Ulrich am Zug der HEDa der Tunnel trotz einer Sanierung im Jahr 1993 nicht mehr dauerhaft stabil erschien, wurde 2002 ein südlich des alten Tunnels verlaufender Neubau beschlossen, der damit tiefer im Berg liegt und 139 Meter länger als der alte Tunnel ist. Der neue Tunnel wird in den nächsten Wochen in Betrieb gehen. Mit dem Abraum dieses Tunnels wird der alte Tunnel verfüllt werden, wobei das denkmalgeschützte östliche Tunnelportal erhalten bleiben wird.

Der Dampfsonderzug verschwindet im alten Eppsteiner TunnelAm 03. März hat nun die Historische Eisenbahn Frankfurt e.V. zusammen mit dem DER-Reisebüro eine Sonderfahrt mit einem von der schweren Dampfgüterzuglokomotive 52 4867 gezogenen und aus historischen Wagen bestehenden Zug veranstaltet, der von Frankfurt (M) Süd zum Limburger Bahnhof führte und damit zum letzten Mal den historischen Tunnel unter Dampf durchfuhr. Der Zug war schon sehr früh ausgebucht. Am Eppsteiner Bahnhof, der vor ein paar Jahren von der Stadt Eppstein erworben und zu einem schmucken Zentrum mit Bürgerbüro, RMV-Mobilitätszentrale und Gastronomiebetrieb ausgebaut worden war, fanden sich hunderte von Schaulustigen ein, darunter natürlich auch Ritter Ulrich, dem allerdings wegen seiner schweren Bewaffnung die Mitfahrt durch den Tunnel verwehrt blieb.