Schlagwort-Archiv: KNUT

Veränderungen im ÖPNV mit dem nächsten Fahrplanwechsel

Mit dem neuen Fahrplan 2026, der ab Sonntag, 14. Dezember, gilt, kehrt in Frankfurt am Main spürbar mehr Normalität im Nahverkehr ein. Beim Angebot für den Schienenverkehr und besonders bei der U-Bahn bietet Frankfurt nun wieder das Niveau, das bis Anfang 2024 Standard war – mit zusätzlichen Verbesserungen auf mehreren Linien.

Aufgrund von Fahrermangel und der dadurch steigenden Anzahl von Fahrtausfällen, hatte die lokale Nahverkehrsgesellschaft traffiQ das Angebot im Januar 2024 entsprechend angepasst. Daraufhin unternahm die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) zusätzliche Anstrengungen, um zügig neue Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen. Mit Erfolg: Bereits zum Ende der diesjährigen Sommerferien konnten die U4 und U5 wieder zu ihrem ursprünglichen Takt- und Fahrtenangebot zurückkehren. Zum nun anstehenden Fahrplanwechsel 2025/2026 kehren durch Verbesserungen auf den Linien U2, U6, U7 und U8 nun auch die A-Strecke sowie die C-Strecke auf ihr früheres Leistungsniveau zurück.

Die Rückkehr zum Leistungsangebot vom Dezember 2023 geht einher mit weiteren Verbesserungen in Bezug auf Takt, Kapazität und vor allem Anschlüsse. In die Optimierungen sind auch viele Fahrgastwünsche und zum Beispiel auch Anregungen der Universität eingeflossen, die zu Verbesserungen der Anbindung des Unistandortes Riedberg an die Innenstadt aber auch der Anschlussverbindungen zwischen S-Bahn, U-Bahn und Bus insgesamt geführt haben.

Dichterer Takt auf der A-Strecke

Durch die Taktverdichtung der U-Bahnlinie U8 von vier auf acht Fahrten pro Stunde wird auf der Stammstrecke Heddernheim – Hauptwache – Südbahnhof nun in der Hauptverkehrszeit ein Angebot von 24 Fahrten pro Stunde angeboten. Die Anschlüsse zwischen der U3 und U9 in Niederursel sowie der S6 und der U9 an der vor einem Jahr eröffneten Station Ginnheim/Niddapark wurden deutlich verbessert, Umsteigezeiten in beide Richtungen um fünf Minuten reduziert. Auch die Anschlüsse zu den Buslinien des Frankfurter Nordens sowie zur S5 in Oberursel konnten in diesem Zusammenhang gesichert werden. Durch die neuen Zeitlagen der U-Bahn werden insbesondere außerhalb der Hauptverkehrszeit die Anschlussverbindungen zwischen S-Bahn, U-Bahn und Bus verbessert. Hinzu kommt, dass durch den ganztägigen Einsatz von vier Wagen auf der U2 die Kapazitäten nochmals erweitert werden.

C-Strecke – Rückkehr zum guten Angebot

Auch auf den Linien U6 (Hausen – Ostbahnhof) und U7 (Praunheim – Enkheim) ist das Ende des Stabilisierungsfahrplans eingeläutet – mit Taktverdichtungen in der Spitzenzeit: U6 und U7 fahren wieder im 7,5-Minutentakt. Auf der Stammstrecke der U6 und U7 zwischen Zoo und Industriehof bedeutet dies vier Fahrten mehr pro Stunde.

Busverkehr wird besser – dichterer Takt auf einzelnen Linien

Nicht nur im Schienenverkehr, auch das Busangebot wird zum Fahrplanwechsel besser. Aufgrund gestiegener Nachfrage verdichtet traffiQ ab Freitag, 14. Dezember, den Takt auf den Linien M32, 57 sowie auf der Expressbuslinie X58 vor allem in den Spitzenzeiten. Die Busse 53 und 64 erhalten „Schulverstäker“. Samstags wird das Angebot der Linie 25 auf einen Viertelstundentakt verdoppelt und der Anschluss an die S6 in Berkersheim verbessert. Der 44er-Bus nimmt künftig an allen Tagen seinen Betrieb bereits um 4 Uhr zwischen Fechenheim und Seckbach auf.

Fahrzeitanpassungen bei Straßenbahn und Bus

Ein Fahrplanwechsel bietet die Gelegenheit, aktuelle Erfahrungen einfließen zu lassen und ältere Fahrzeitenplanungen bei Bedarf nachzujustieren. Auf Basis einer neuen und umfangreichen Datenauswertung zu Fahrzeiten und Verspätungen auf den Straßenbahnlinien und Buslinien passt traffiQ deshalb zum diesjährigen Fahrplanwechsel in großem Stil die Fahrzeiten an.

Gestiegenes Verkehrsaufkommen, Staus, Baustellen und andere Behinderungen im Straßenraum bremsen Busse und Bahnen oftmals und regelmäßig aus, sodass die Fahrzeiten nicht verlässlich eingehalten werden können. Verspätungen sind vorprogrammiert, die Unzufriedenheit steigt und Reiseplanungen sind gefährdet. Daher hat traffiQ auf allen Straßenbahnlinien, mit Ausnahme der Linien 11 und 18, geringe Verlängerungen der Fahrzeiten vorgenommen. Auch die Fahrzeiten der Buslinien 39, 50, X53, 53, M55, 58, 59 und 89 wurden angepasst. Dies bedeutet in der Regel eine geringfügige Verlängerung der Reisezeiten, aber auch pünktlichere Abfahrten und damit mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Fahrgäste.

Zum Fahrplanwechsel 2026/2027 werden für die U-Bahn die Fahrzeiten ebenfalls überprüft; hier sind jedoch weniger Anpassungen zu erwarten, da der zunehmende Straßenverkehr die U-Bahn nicht im gleichen Maß beeinflusst.

Zum Flughafen und zum Terminal 3 mit Skyline und dem Bus

Und wie geht‘s künftig zum neuen Terminal 3 des Flughafens? Voraussichtlich am 23. April 2026 wird das neue Terminal im Süden des Frankfurter Flughafens eröffnet. Dieser wird in erster Linie von der neuen Skyline, dem PeopleMover der Fraport, für die Fluggäste vom Terminal 1 kommend erschlossen. Hierbei richtet sie zu diesem Zeitpunkt eine neue Station dann auch oberhalb des Busbahnhofs am Flughafen und in der Nähe der Bahnhöfe ein, die somit deutlich besser zu erreichen sein wird. Bereits zum Fahrplanwechsel im Dezember werden die Linie X77 vom Südbahnhof über Gateway Gardens und die RMV-Expressbuslinie X18 von Dietzenbach über den Walldorfer Bahnhof sowie die Nachtbuslinie n72 am Terminal 3 halten. Mit dem Expressbus X61 kommen Fluggäste oder Beschäftigte weiterhin – allerdings auf geändertem Linienweg – direkt vom Südbahnhof und Gateway Gardens zum Terminal 1. Eine neue Unterquerung der Autobahn A3 macht dies möglich und verbessert hiermit auch die Verbindung von Gateway Gardens zum Flughafen.

Mit der Aufnahme des Passagierbetriebes am „T3“ ab April 2026 werden dann auch die Kapazitäten der Expressbuslinie X77 zur Anbindung an die S-Bahnstation Gateway Gardens noch einmal verdoppelt; weitere Regionalbuslinien fahren diese ebenfalls direkt an. Vorrangiges Verkehrsmittel von und zum Terminal 3 wird aber die Skyline bleiben.

On-Demand-Shuttle fährt jetzt auch in Bad Vilbel

Zum Fahrplanwechsel im Dezember endet die Pilotphase des On-Demand-Shuttles in Frankfurt und KNUT, der flexible, elektrische Shuttlebus im Norden Frankfurts, wird in das Regelangebot des Frankfurter ÖPNV übernommen. Nach dem Auslaufen der Förderprogramme wurde KNUT vor einem Jahr für zwölf Monate verlängert und das Betriebskonzept umgestellt. Er übernahm vor allem Aufgaben des Abend- und Nachtverkehrs und bietet seitdem einen zusätzlichen Service im eher ländlichen Frankfurter Norden. 2025 wurde KNUT europaweit ausgeschrieben; den Zuschlag erhielt der bisherige Betreiber VIA.

Neu ist allerdings, dass KNUT nun auch flächendeckend Bad Vilbel anbindet. Bislang gab es lediglich einen Haltepunkt am Bad Vilbeler Bahnhof. Künftig ist die gesamte Stadt Teil des KNUT-Gebietes. Ein Mehrwert nicht nur für die Bad Vilbeler, sondern auch für die Einwohnerinnen und Einwohner Harheims und Nieder-Erlenbachs, die auch starke Bezüge zur Quellenstadt haben.

Und wie geht‘s weiter?

Nach dem Fahrplanwechsel ist vor dem Fahrplanwechsel. Im Dezember 2026 werden weitere Veränderungen vorgenommen. Damit reagiert traffiQ auf veränderte Rahmenbedingungen, Entwicklungen in Baugebieten oder bei Gewerbeansiedlungen und geändertes Nutzerverhalten. Bereits jetzt zeichnen sich Maßnahmen ab, die für die Planung im nächsten Jahr schon einmal benannt werden können.

Durch die Inbetriebnahme des Terminals 3 werden bereits jetzt neue Angebote zur Erreichbarkeit des Flughafens geschaffen. Absehbar ist, dass es auch im Dezember nächsten Jahres rund um den Flughafen Veränderungen geben wird. Dies betrifft sowohl die Linienführungen innerhalb Gateway Gardens als auch neue Direktverbindungen unter anderem zwischen dem Flughafen und den Stadtteilen Griesheim und Schwanheim durch Änderungen auf den Linien X53, 52 und 62. Besonders die Schwanheimerinnen und Schwanheimer werden hiervon profitieren, da sie ab Dezember 2026 den Flughafen direkt und schnell erreichen können.

Eine weitere Veränderung zeichnet sich bereits jetzt in Bergen-Enkheim ab: So sollen die Linienwege der Regionalbuslinie 551 und der Buslinien 40 und 42 im Stadtteil neu geordnet werden. Der 42er soll künftig auch das Neubaugebiet Leuchte besser erschließen. Für diese Variante hatte sich auch der Ortsbeirat 16 ausgesprochen, dem die Planungsalternativen im März 2025 vorgestellt wurden. Durch die Neuordnung soll das Ziel einer verbesserten Betriebsqualität und einer nachvollziehbareren Netzstruktur verfolgt werden.

Weiterhin ist vorgesehen, den langehegten Wunsch der Anlieger umzusetzen, ein bislang nicht erschlossenes Gebiet in Niederrad – zunächst im Testbetrieb – anzufahren: den so genannten Poloplatz im Stadtwald. Ab Dezember 2026 soll die neue Quartierbuslinie 85 unter anderem die Senioreneinrichtung und das Bildungszentrum im Stadtwald direkt mit der S-Bahnstation Niederrad verbinden. Bisher war dies aufgrund der beengten Straßenverhältnisse nicht möglich. Nachdem es die Baustellensituation erlaubt, soll ab Dezember 2026 ein zweijähriger Testbetrieb Erkenntnisse über die Nutzung der Buslinie schaffen.

Die Details des Fahrplanwechsels 2025/2026 sind als PDF-Dokument ladbar.

Download

Die Details des Fahrplanwechsels 2025/2026 im Überblick

(Quelle: Stadt Frankfurt am Main)